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Nach Verlust sensibler Daten Anzeige gegen Polizeibuch-Finder

Von Michaela Schröder 25.04.2015, 03:26

Magdeburg l Die Polizei befindet sich wieder im Besitz der alten Anzeigenprotokolle von 1996. Am Donnerstag wurde das Karteibuch mit vertraulichen und sensiblen Daten der Polizei übergeben. Gegen den Finder soll jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Fundunterschlagung eingeleitet werden. "Es handelt sich hier immerhin um einen Straftatbestand", sagte Polizeisprecher Marc Becher von der Polizeidirektion Nord der Volksstimme. Laut Becher hätte das Protokollbuch den berechtigten Eigentümer, der Polizei, übergeben werden müssen. Aber auch intern soll ermittelt werden.

Die Polizei erfuhr erst von der Volksstimme über den Verlust der sensiblen Daten.

Beamte hatten das Protokollbuch bei Auszug Ende Juli 2014 aus der Polizeistation Ost vermutlich übersehen. Bei Bauarbeiten auf dem Dachboden wurden die Anzeigenprotokolle jetzt gefunden.

Bei dem Anzeigenbuch handelt es sich übrigens um ein Karteibuch zur Erleichterung der Anzeigenverwaltung. Es gebe zwar keine Lagervorschriften, "dennoch hätte es beim Auszug in die neue Dienststelle überführt oder fachgerecht vernichtet werden müssen", heißt es seitens der Polizei.

Die Anzeigenprotokolle listen diverse Delikte und Straftaten aus dem Jahr 1996. Auch vertrauliche Daten wie Namen, Adressen und Autokennzeichen sind eindeutig nachlesbar.

Die ehemalige Polizeistation Ost hat mittlerweile einen neuen Besitzer. Der jetzige Eigentümer will die gelbe Backsteinvilla denkmalgerecht sanieren.