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Blau-gelbe Verunsicherung am Turm

11.07.2012, 03:19

Von Katja Tessnow

Werder l Viel zu viel Gelb, überhaupt kein Blau - was ist am Aussichtsturm im Stadtpark los? Stadtrat Klaus Kutschmann - kein Blau-Gelber, sondern politisch im Bund für Magdeburg beheimatet - fühlt sich beim Anblick des Denkmals, erst unlängst nach seinem Schöpfer als Albinmüllerturm benannt, etwas verunsichert. Eben wegen einer gewissen Gelb-Dominanz in Abwesenheit von Blau. Er, Kutschmann, gab seiner Verunsicherung in Form einer Anfrage an die Verwaltung Ausdruck. Sinngemäß: Warum leuchtet\'s von Albinmüllers prächtigem Bauwerk des Nachts nur noch gelb herab, wo doch auch Blaulicht installiert wurde. Hätte man sich das Geld dafür da nicht besser sparen können? Und: Was sucht ein gelber Postkasten an der Turmfassade, wo doch die Denkmalschützer vom Dienst erst unlängst die Aufstellung eines blauen Biberpostkastens am Hauptbahnhof aus ästhetischen Gründen ablehnten?

Gute Fragen, befand die schmunzelnde Ratsbrigade und wandte gespannt die Köpfe zum zuständigen Baubeigeordneten Dieter Scheidemann (parteilos), der unmittelbar in Erklärungsnot geriet.

Das blau-gelbe Lichtkonzept stamme von Albinmüller persönlich, so dass eine Investition in die blau-gelb scheinende Lichtanlage keine herausgeworfene sei. Wenn\'s aktuell nurmehr Gelb leuchte, widerspreche das dem Konzept und gehöre überprüft. So weit. Und der gelbe Kasten? Nun, der muss sich laut Scheidemann ungenehmigt am Turm festgeklammert haben.

Ein schnöder Schwarzbau, sozusagen, der umgehend zurückgebaut werden muss. Danach geht die Post an der Bushaltestelle ab und der Turm wird wieder, wie 1927 von Albin Müller vorgesehen: untenrum farblos und obendrauf liberal leuchtend - also mal Blau, mal Gelb.