1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Nach der Flut droht eine Mückenplage

Hochwasser hilft den Insekten beim schnellen Vermehren Nach der Flut droht eine Mückenplage

Von Elisa Sowieja 19.06.2013, 03:14

Magdeburg. Während sich das Hochwasser langsam aus Sachsen-Anhalt zurückzieht, ist die nächste Plage schon auf dem Vormarsch. "In diesem Sommer wird es deutlich mehr Mücken geben als sonst", prophezeit Kai Perret, Chef des Magdeburger Zoos. Grund: Durch die Flut haben die Weibchen viel mehr Stellen gefunden, an denen sie ihre Larven ablegen konnten. Denn diese brauchen Wasser für ihre Entwicklung.

Hinzu kommt das Wetter, sagt der Biologe: "Bei diesen hohen Temperaturen entwickeln sich die Larven besonders schnell." Da es bis zu zwei Wochen dauert, bis das Insekt schlüpft, setzt die Mückenplage nicht mit, sondern erst nach dem Hochwasser ein.

Der Zoodirektor rechnet damit, dass sie den ganzen Sommer lang andauern wird. "Das Wasser geht sehr langsam zurück. In dieser Zeit können die Weibchen am Gewässer wieder neue Larven ablegen", erklärt er. "Ihren reichen schon kleine Pfützen aus."

Die Plage könnte den ganzen Sommer lang anhalten.

Der beste Schutz vor den fies juckenden Stichen ist lange Kleidung am Abend, erklärt Dr. Robert Vetter, Hautarzt am Universitätsklinikum Magdeburg. Bei vorbeugenden Sprays und Cremes empfiehlt er jene mit dem Wirkstoff Icaridin oder DEET.

Hat die Mücke trotzdem zugestochen, ist Kühlen das A und O. "Kühlkissen sollten aber auf keinen Fall aus dem Gefrierfach kommen", warnt der Dermatologe. Sonst drohen Erfrierungen, vor allem bei Kindern. Reicht das nicht aus, helfen Kühlgel oder ein sogenanntes Antihistaminikum. Das vermindert die Ausschützung des Stoffes, das den Juckreiz und die Quaddeln verursacht. Beim Hausmittel Zwiebel ist Vetter übrigens skeptisch: "Sie zieht die Gefäße nur kurzzeitig zusammen."

Die Tiere im Zoo haben es besser als wir Menschen.

Hilft alles nicht, muss ein Haus- oder Hautarzt ran. Bei den Dermatologen am Magdeburger Universitätsklinikum blieb der Andrang bisher noch aus.

Die Tiere im Magdeburger Zoo haben es übrigens besser als wir. Direktor Perret erklärt: "Da die meisten Fell tragen, haben Insekten kaum Angriffsfläche. Die drohende Mückenplage lassen wir deshalb erstmal auf uns zukommen."