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Gewalt gegen Polizisten Sachsen-Anhalt verzichtet vorerst auf Schulterkameras

Um Polizisten vor tätlichen Angriffen besser zu schützen, werden die
Beamten in einigen Bundesländern mit kleinen Kameras ausgestattet. In
Sachsen-Anhalt kann der Einsatz der "Bodycams" aber noch dauern.

01.11.2014, 07:56

Magdeburg (dpa) | Polizisten in Sachsen-Anhalt sollen vorerst nicht nach dem Vorbild anderer Bundesländer mit Schulterkameras ausgestattet werden. "Wir verfolgen jedoch mit Interesse die Ergebnisse entsprechender Projekte beim Einsatz mobiler Videotechnik", sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Magdeburg.

Mit den Videokameras – den sogenannten Bodycams – sollen die Beamten besser vor Angriffen, zum Beispiel beim Schlichten von Streit oder der Kontrolle von Personen, geschützt werden. Gründe, warum die Kameras in Sachsen-Anhalt vorerst nicht zum Einsatz kommen sollen, wurden nicht genannt.

Bei einem Pilotprojekt in Hessen beispielsweise sind gute Erfahrungen mit den kleinen Kameras gemacht worden. Die Zahl der Angriffe auf Polizisten ging deutlich zurück, weil die Bodycams abschreckend wirkten. Wer trotz laufender Kamera zuschlug, gegen den konnten die Bilder vor Gericht verwendet werden. Hessen will deshalb den Einsatz von Schulterkameras im kommenden Jahr ausweiten.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft in Sachsen-Anhalt hält die Aufnahmegeräte generell für sinnvoll. "Es ist auf jeden Fall eine Hemmschwelle für potenzielle Gewalttäter", sagte der Landesvorsitzende Wolfgang Ladebeck. Dies habe auch schon die Videoüberwachung auf Straßen und Plätzen gezeigt. Der Einsatz der Bodycams müsse jedoch rechtlich sauber sein. So müsse dem Bürger gesagt werden, dass die Kamera eingeschaltet ist und aufzeichnet.