1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Neuanfang mit neuem Chef: Vertrauen zurückgewinnen

René Grunwald aus Wittenberg an Spitze des Landesfeuerwehrverbands / Delegiertenkonferenz im Juni geplant Neuanfang mit neuem Chef: Vertrauen zurückgewinnen

Von Bernd Kaufholz und Josephine Schlüer 13.04.2011, 04:36

Magdeburg. Ein erfolgreicher Misstrauensantrag gegen den seit knapp einem Jahr im Amt befindlichen Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes (LFV), Hans-Ulrich Schlegel, hat den Weg für einen personellen Neuanfang des LFV geebnet. Am späten Montagabend hatten acht von zehn Vorstandsmitgliedern (eine Enthaltung, eine Gegenstimme) Schlegel das Vertrauen entzogen. Daraufhin legte der Weißenfelser sein Amt nieder.

Hintergrund des Misstrauensvotums waren sowohl der stark kritisierte Führungsstil des Vereinsvorsitzenden als auch große finanzielle Ungereimtheiten im LFV.

Zum Vorsitzenden des neuen geschäftsführenden Vorstands wurde René Grunwald von der Freiwilligen Feuerwehr Nudersdorf (Landkreis Wittenberg) gewählt. Seine Stellvertreter sind Dennis Robe sowie Peter Engelhardt.

Zugleich wurde beschlossen, dass sich der komplette Vorstand im Juni dieses Jahres bei einer Delegiertenversammlung Neuwahlen stellen wird.

Grunwald, der seit zehn Jahren Geräte für den Feuerwehrsport entwickelt und vertreibt, sieht sich selbst "nur als Übergangslösung und Ausputzer". Sein Nahziel sei es, das der Haushaltsplan 2010 aufgestellt und geprüft werde. Sein Vorgänger hatte die Vereinsbilanz bei der Delegiertenkonferenz am 2. April einfach unter den Tisch fallen lassen. Ende des Monats will Grunwald eine Zwischenbilanz vorlegen. Insgesamt wolle er die "Finanzfragen transparenter gestalten", so der 44-Jährige. "Es kommt zudem darauf an, dass der Verband verloren gegangenes Vertrauen, zum Beispiel beim Innenministerium und der ÖSA, zurückgewinnt", sagte der neue LFV-Chef.

Allerdings dürfe die Verbandsarbeit "keine Ein-Mann-Schau" sein. "Erster Prüfstein, wie sich die Kreisverbände einbringen wollen, wird die Delegiertenversammlung sein. Gut wäre es, wenn sich für den Vorstand nicht nur sieben oder zehn Kameraden zur Wahl stellen würden, sondern 20."