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Vierspurige Trasse ab heute von Niedersachsen bis zur A 14 bei Bernburg befahrbar / Weiterbau bereits im Gang Nordharz-Schnellstraße erhält Anschluss an Autobahnnetz im Osten

Von Jens Schmidt 19.12.2011, 05:29

Magdeburg l Heute wird die Nordharz-Schnellstraße B 6n an die Autobahn A 14 angeschlossen. Gegen 11 Uhr wird der Abschnitt zwischen Ilberstedt bei Aschersleben und Bernburg/Nord (Salzlandkreis) für den Verkehr freigegeben. Damit besteht eine durchgehend vierspurige Verbindung zwischen den Autobahnen A 395 bei Goslar im Westharz und der A 14 bei Bernburg.

Die Touristenzentren Wernigerode, Blankenburg und Quedlinburg erhalten somit auch einen Anschluss an das ostdeutsche Autobahnnetz. Für Bewohner von Börde und Altmark ergibt sich zugleich über A 14 und B 6n eine zweite Route in Richtung Harz, alternativ zur Bundesstraße 81 über Halberstadt.

Die auch Nordharzautobahn genannte Bundesstraße 6n ist eine der längsten autobahnähnlichen Fernstraßen Deutschlands: Die bislang etwa 90 Kilometer lange Route bietet vier Spuren sowie Stand- und Mittelstreifen. Auch gilt auf ihr weitgehend kein Tempolimit. Sie ist mit ihren 26 Metern Breite genau so dimensioniert wie etwa die Autobahn A 71 durch Thüringen, aber gut drei Meter schmaler als die A 14 zwischen Halle und Magdeburg. Die zunächst ebenfalls als Autobahn (A 36) geplante Trasse durch den Nordharz wurde auch aus Kostengründen als vierspurige Bundesstraße gebaut, zumal die Region etwa 50 Kilometer weiter südlich mit der Südharzautobahn A 38 über eine Autobahn verfügt.

In den seit 1997 anhaltenden Bau der B6 n wurden bislang mehr als 520 Millionen Euro investiert, darunter ein Großteil Fördergelder der Europäischen Union. Die Straße wird in den nächsten Jahren nach Osten bis zur A 9 bei Dessau verlängert.

Auf den letzten 36 Kilometern von Bernburg/Nord bis zur A 9 (Dessau/Süd) wird sie auf drei Spuren mit wechselnden Überholmöglichkeiten verjüngt. Ein Stück dieser Strecke (Bernburg/Ost bis Kleinpaschleben) ist bereits befahrbar. In die gesamte, dann 127 Kilometer lange B 6n werden einmal 700 Millionen Euro investiert sein. Die B 6n ("n" steht für neu) wird künftig als B 6 ausgeschildert. Die alte B 6 wurde größtenteils bereits zur Landesstraße herabgestuft. Von Aschersleben bis zur A 9 wird die bisherige B 185 als neue B 6 ausgebaut.

Die vierspurige Nordharz-Schnellstraße ist Teil der insgesamt 650 Kilometer langen Bundesstraße 6 von Bremerhaven bis zum sächsischen Schöpstal an der polnischen Grenze.

In Sachsen gibt es Überlegungen, die Straße auf neuer Trasse über Leipzig bis nach Meißen auszubauen. Bei Bremen existiert ebenfalls ein vierspurig ausgebauter Abschnitt mit der Bezeichnung B 6n.