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Vielfalt und Einheit

Von Antje Rohm 28.01.2012, 04:20

Berlin l "Wie wollen wir mit unserer Zukunft fertig werden, wenn wir kein Bewusstsein für unsere Vergangenheit haben", fragt Arnulf Baring am Montagabend in der sachsen-anhaltischen Landesvertretung in Berlin. Der Historiker und Publizist ist zur Eröffnung der Ausstellung "800 Jahre Anhalt" im Gespräch mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Eduard Prinz von Anhalt.

Er habe, sagt Baring auch, lange die Befürchtung gehabt, dass das 800-jährige Anhalt-Jubiläum vergessen werde. Dagegen stand die Initiative der Museen der einstigen anhaltischen Residenzstädte. Bereits im Herbst 2008 haben sie, zusammengeführt von der Stadt Zerbst, erste Ideen konzipiert. Die am Montag vom Ministerpräsidenten eröffnete Ausstellung war lange Zeit das einzige konkrete und mit insgesamt 55 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II finanzierte Projekt zum Jubiläumsjahr.

"Die Museen haben Erfahrungen aus gemeinsamen Ausstellungen", verweist Agnes-Almuth Griesbach, Projektentwicklerin und Zerbster Museumsleiterin, unter anderem auf "Gemeinsam sind wir Anhalt". "Und wir waren uns einig, dass die 800-jährige Geschichte Anhalts nicht nur in die Museen gehört." Darum gibt es für die in dreifacher Ausführung zur Verfügung stehenden 35 Rollups verschiedene Ausstellungsstationen, wie eben jetzt die Landesvertretung. Angedacht ist auch eine Präsentation in Brüssel.

Sieben Themeninseln behandeln unter anderem die Entwicklung Anhalts, prägende Persönlichkeiten, Anhalt als Land der Aufklärung, die besondere Religionsgeschichte ... Die Projektentwicklerin lädt ein zum Besuch aller beteiligten Museen, die sich jeweils noch einmal spezifischen Themen der Anhalt-Historie widmen. In Zerbst etwa Reformation und Bildung, in Bernburg der Bergbau, in Coswig das Leben am Fluss. Die Rollups werden dann mit verschiedensten Objekten ergänzt. "Wir wollen zeigen, was auch das Motto Anhalts ist", so Griesbach: "Vielfalt in Einheit und Einheit in Vielfalt".