1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Ein Kleinod der Weser-Renaissance

Schloss Leitzkau Ein Kleinod der Weser-Renaissance

Von Antje Rohm 28.08.2012, 03:25

Leitzkau l Weithin sichtbares markantes Baudenkmal mit großer architektur- und kunstgeschichtlicher Bedeutung, Stiftungssitz, vielsei- tiger Veranstaltungsort - das ist Schloss Leitzkau im Landkreis Jerichower Land. Und es kann auf eine reiche Geschichte verweisen.
Die geht zurück auf Bischof Wigger von Brandenburg, der in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Leitzkau Prämonstratenser-Chorherren ansiedelte. Am 9. September 1155 wird in Anwesenheit von Erzbischof Wichmann und Albrecht dem Bären eine neu gebaute imposante Stiftsanlage mit der Stiftskirche "Sancta Maria in monte" geweiht. Das Ensemble entspricht dem Rang eines Bischofssitzes.
Und verliert vor allem mit der Reformation an Bedeutung. Obrist Hilmar von Münchhausen erwirbt das verfallene Stift 1564. Unter ihm und seinem Sohn entsteht eine Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance, die als der "bedeutendste Schlossbau dieser Zeit im Gebiet der mittleren Elbe" gilt.
Der Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlossensembles können Besucher in einer immer wieder vielgelobten Dauerausstellung im Schloss Neuhaus nachgehen. Initiiert wurde sie von der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Sie hat seit 1996 - zunächst als Landesstiftung Schlösser, Burgen und Gärten - ihren Sitz auf Leitzkau.
Die Ausstellung berichtet auch von den Zerstörungen am Ensemble im Zweiten Weltkrieg, von den Veränderungen danach, von der Zeit zwischen 1959 und 1997, als das Schloss als Schule genutzt wurde.
Besucher erfahren von den umfangreichen Sanierungsarbeiten, seit das Schlossensemble im Landesbesitz ist. Nächstes geplantes Projekt ist der Ausbau des einstigen Wirtschaftsgebäudes zum Zentraldepot der Stiftung.
Bisher letztes Projekt waren Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an Schloss "Hobeck". Hier hat auch der Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau sein Domizil. 1991 gegründet, zieht er seitdem mit abwechslungsreichen Veranstaltungen die Gäste an, so mit Ausstellungen, Lesungen, mittelalterlichen "Abenden bei Albrecht", auch einer "Maibowle bei Münchhausen", aber ebenso Angeboten im gesamten Schlossensemble, wie dem Töpfermarkt oder dem Ersten Advent.
Öffnungszeiten: Schlosshof und Basilika: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr (von März bis November auch an Wochenenden und Feiertagen); Dauerausstellung: montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr sowie im Rahmen von Führungen
Eintritt: frei (außer Führungen)
Unsere Schlösser-Serie:
Hundisburg (22.08) - Wernigerode (25.08) - Leitzkau - Tangerhütte - Altenhausen - Ballenstedt - Bebertal - Kunrau - Seggerde - Letzlingen - Wanzleben - Gunsleben - Wörlitz - Bernburg
Die Serie im Internet unter: www.volksstimme.de/schlösser