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Nationalpark Harz Pro und kontra zum Borkenkäfer

Der Borkenkäfer im Nationalpark Harz und kein Ende. Der Harzklub hat eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema mit Forstexperten organisiert.

03.10.2018, 23:01

Wernigerode (im) l „Nationalpark Harz - Was macht der Borkenkäfer mit unserem Wald?” Zu diesem Thema hatte der Harzklub jetzt in das Torfhaus eingeladen. Etwa 120 Gäste waren erschienen, um zuzuhören und mitzudiskutieren, berichtete danach Annett Drache .

Die Geschäftsführerin der Vereinigung: „Das Publikum war sehr gemischt ‒ überwiegend Mitglieder aus den Harzklub-Zweigvereinen. Aber auch Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Welterbe, Nationalpark, Forst oder Privatwald waren gekommen.“ Es seien also gute Voraussetzungen für einen spannenden Abend gewesen.

Die Sorge um die Fichtenwälder und die massenhafte Vermehrung des Borkenkäfers treibe die Menschen im Harz um und führt zu teils heftigen Kontroversen. Um die Debatte zu versachlichen und dem Informationsbedürfnis seiner Mitglieder nachzukommen, habe der Hauptvorstand diese Veranstaltung organisiert. Annett Drache: „Gäste auf dem Podium waren zwei ausgewiesene Waldexperten mit deutlich unterschiedlichem Blick auf den Borkenkäfer.“

Zum einen Andreas Pusch, Leiter Nationalpark Harz mit Sitz in Wernigerode und zum anderen Karsten Peiffer, ehemaliger Leiter des Niedersächsischen Forstamts Claus-thal. Moderiert wurde die Diskussion von dem Journalisten Andreas Rietschel.

Der Präsident des Harzklubs Oliver Junk eröffnete den Abend mit dem erfolgreichen Appell an alle Anwesenden, in dieser Debatte respektvoll miteinander umzugehen. „Schließlich lieben wir alle den Wald und sind deshalb ja keine Gegner”, so Junk. Auf die Frage des Abends bekam der Moderator erwartungsgemäß unterschiedliche Antworten von den beiden Fachleuten. Nationalparkleiter Pusch beschrieb den Borkenkäfer als „Helfer“ beim Umbau der naturfernen, von Menschenhand gepflanzten Wälder hin zur neuen Waldwildnis.

Der pensionierte Forstmann Peiffer hingegen betonte den wirtschaftlichen Aspekt. Er sagte: „Hier geht es um wirtschaftlichen Schaden, weil innerhalb kurzer Zeit große Schadholzmengen anfallen und die Waldbesitzer viel Geld für Neuaufforstungen in die Hand nehmen müssen.“ Das sei im Nationalpark ohne Bedeutung, da das Holz hier ja nicht vermarktet wird.

Pusch argumentierte mit der ökologischen Bedeutung des Tieres im Naturkreislauf. Er sagte: „Borkenkäfer sind Bestandteil des Waldökosystems. Wo es Fichten gibt, leben Borkenkäfer und langfristig gestalten sie die Fichtenwälder großflächig um.“