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Iran-SanktionenUSA brummen Telekom-Konzern ZTE Milliardenstrafe auf

Der Telekom-Ausrüster ZTE setzte für 32 Millionen Dollar schwere Geschäfte mit dem Iran seine gesamte Existenz aufs Spiel. Jetzt zahlt der chinesische Konzern eine saftige Strafe, um weiter Zugang zu amerikanischer Technik zu haben.

08.03.2017, 09:32

Washington/Peking (dpa) - Der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphone-Anbieter ZTE akzeptiert nach Verstößen gegen Iran-Sanktionen eine Milliardenstrafe in den USA.

ZTE zahlt 892 Millionen Dollar (843 Mio Euro) an Strafen und Bußgeldern. Zusätzliche 300 Millionen Dollar werden fällig, wenn der Konzern erneut gegen Regeln verstößt. ZTE drohte ohne Einigung die Sanktion, keine Bauteile mehr von US-Firmen zu bekommen, was die Produktion lahmlegen würde.

Der Vergleich, der noch vom zuständigen US-Gericht bestätigt werden muss, sieht eine dreijährige Bewährungsphase vor. Innerhalb dieses Zeitraums werden die Geschäfte von einem externen Prüfer überwacht.

Der Konflikt belastete schon länger das Verhältnis zwischen den USA und China. Er verstärkte auch den Fokus der chinesischen Regierung darauf, eigene Technologie zu entwickeln, um weniger von amerikanischer abhängig zu sein.

ZTE bekannte sich schuldig, US-Handelsrecht verletzt, Ermittlungen behindert und grundlegend falsche Angaben gemacht zu haben, wie das US-Justizministerium am Dienstag in Washington mit. Dem Smartphone-Hersteller war vorgeworfen worden, jahrelang auf illegale Weise US-Technologie in den Iran geliefert zu haben.

Es ging dabei um amerikanische Komponenten, die in Netzwerktechnik von ZTE steckten. Bei den Ermittlungen kam ein System von Tarnfirmen zu Tage, mit dem die Lieferungen verschleiert werden sollten. Entscheidende Hinweise auch für die Verwicklung des Top-Managements sollen von einem beschlagnahmten Anwalts-Notebook gekommen sein.

Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde in den Iran Telekom-Ausrüstung für 32 Millionen Dollar geliefert. Außerdem sei auch Technik nach Nordkorea gegangen. ZTE ist neben dem Geschäft als Netzwerk-Ausrüster auch einer der führenden Smartphone-Anbieter weltweit und in den USA.

Die ZTE-Lieferungen an den Iran waren erstmals 2012 bekanntgeworden, schon zuvor hatte ein Kongress-Ausschuss die Firma als Risiko für die nationale Sicherheit der USA bezeichnet.

DOJ-Mitteilung