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Neuermarker Ortsrand Alter Sportplatz ist wieder erwacht

Am Neuermark-Lübarser Ortsrand, gleich hinter dem Friedhof, lag der alte Sportplatz lange im Dornröschenschlaf.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 17.08.2018, 15:09

Neuermark-Lübars l Die Fußballtore waren zwar nicht von Rosen, aber von Unkraut zugewuchert. Dank privater Initiative wurde der Platz nun erweckt.

Es ist schon ein paar Jährchen her, dass Lukas Krause hier selbst als Steppke bolzte. Auch wenn in Neuermark-Lübars heute nicht mehr so viele Kinder und Jugendliche leben wie einst, gibt es doch etliche Mädchen und Jungen, die den alten, neuen Treffpunkt nutzen. Dass das möglich ist, ist dem Anschub und der Initiative des 25-Jährigen zu verdanken. Lukas Krause entdeckte nach mehrmonatiger Abwesenheit von zu Hause den alten Sportplatz wieder. „Ist doch schade drum, wenn er nicht genutzt wird“, dachte er sich. Bevor er sich aber als erstes auf den Rasentraktor setzte, bat er die Gemeinde als Eigentümer der Fläche um Erlaubnis. Beim Gemeinderat lief er offene Türen ein, „toll, wenn jemand etwas macht“, sagten Bürgermeister Hermann Paschke und die Ratsmitglieder. Sie sicherten auch finanzielle Unterstützung zu für die Dinge, die für die Herrichtung gekauft werden mussten. Farbe beispielsweise, Denn die Tore waren verrostet. Auch zwei Netze wurden gebraucht. Die Sitzgelegenheit, die am Rand des Platzes steht, zimmerte Lukas Krause selbst zusammen.

„Nichts besonderes, aber ein schöner Platz für die Neuermark-Lübarser und die Freunde der Jugendlichen. Gemeinsam haben wir hier etwas geschafft, was bleibt“, ist er zufrieden, als er vor wenigen Tagen zusammen mit Niklas Petersen und Steven Bunke die Netze befestigte. Natürlich wurde auch gleich ein bisschen gebolzt.

Viel Zeit dazu hat Lukas Krause nicht mehr. Im September geht er wieder auf große Reise. So wie schon im Sommer letzten Jahres. Da hat der gelernte Sport-und Fitnesskaufmann, der im Warnemünder Luxushotel „Neptun“ arbeitete, sein Fahrrad geschnappt und ist mit Sack und Pack aufgebrochen Richtung Portugal. Sein Zelt hat er am Wegrand aufgeschlagen, zu essen gab es spartanisch. Ab und zu nahm er die Gitarre, machte Straßenmusik und bekam dafür auch ein paar Euro. Aber Geld ist ihm nicht wichtig. Denn in Portugal, wo er vor der Rückfahrt fünf Monate in einer Kommune lebte, führte er auch ein autarkes Leben, also mit wenig Geld ganz einfach leben – Obst und Gemüse anbauen, Tiere halten, Strom durch Sonnenenergie gewinnen ... Das ist es, was er sich auch für seine Zukunft vorstellen kann. „Aber man weiß nie, was kommt. Ich will nicht viel planen“, lässt er sich seine Zukunft offen. Die Zeit seit März zurück zu Hause nutzte er, um bei der Arbeit auf dem Bau etwas Geld zu sparen.

Denn Mitte September geht es wieder raus in die weite Welt. Richtung Asien. Mit dem Fahrrad! Zwei Freunde begleiten ihn. Wohin genau der Weg sie führen wird, ist noch offen.Auf einem Reiseblog kann man Lukas im Internet folgen. Bei der Abfahrt ist die Volksstimme dann auch dabei.