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Erinnerungsort Bau der Gedenkstätte KZ Sachsenburg gesichert

Die Nationalsozialisten richteten in Mittelsachsen eines der ersten deutschen Konzentrationslager ein. Sachsenburg war zugleich eine Ausbildungsstätte für die SS - eine Gedenkstätte erinnert daran.

Von dpa 31.05.2025, 13:50
Die Finanzierung des Baus der Gedenkstätte KZ Sachsenburg bis 2028 ist sicher. (Archivbild)
Die Finanzierung des Baus der Gedenkstätte KZ Sachsenburg bis 2028 ist sicher. (Archivbild) Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Frankenberg - Der Bau einer Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Sachsenburg bei Frankenberg bis 2028 kann nahtlos fortgesetzt werden. Für die zusätzlich zur bisherigen Planung nötigen rund 1,7 Millionen Euro ist nach Angaben von Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) eine Lösung gefunden. Das Geld „ist für die Gedenkstätte Sachsenburg reserviert und die Finanzierung wird aktuell in einem Kabinettsverfahren geregelt“, sagte sie. Das Projekt sei damit bis 2028 gesichert.

Die Gedenkstätte KZ Sachsenburg gilt als bedeutender Erinnerungsort an die Frühphase des NS-Regimes im Freistaat. Die Kosten für das gesamte Projekt mit Pfad der Erinnerung und Gedenkstätte liegen mittlerweile laut Klepsch bei rund 6,9 Millionen Euro. Ursprünglich angedacht waren für deren Errichtung fünf Millionen Euro, je hälftig finanziert von Bund und Land.

Gestiegene Baukosten treiben Finanzbedarf höher

Wegen der gestiegenen Baupreise werden nach Ministeriumsangaben nun aber rund 6,9 Millionen Euro benötigt. Der Bund übernehme 2,5 Millionen Euro, der Landesanteil werde letztlich bei etwa 3,5 Millionen Euro liegen, zusätzlich zu rund 900.000 Euro für konzeptionelle Vorarbeiten, die Erweiterung der bisherigen Ausstellung und den Betrieb des Informations- und Dokumentationszentrums.

Der Freistaat stellte bereits 1,5 Millionen Euro für den Neubau bereit. Zudem könnten 200.000 Euro noch im laufenden Jahr aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR - sogenannte PMO-Mittel - für dringende Dacharbeiten verwendet werden. 

Vorläufer für spätere Konzentrationslager

Sachsenburg war eines der ersten KZ, die 1933 nach der Machtergreifung Adolf Hitlers und der NSDAP entstanden. Es ist kleiner und weniger bekannt als Lager wie Buchenwald und Sachsenhausen, aber eine Art Vorläufer der späteren Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis.

In dem ab 1934 einzigen KZ in Sachsen, das auch Experimentierfeld und Ausbildungsstätte der Lager-SS war, waren bis 1937 etwa 10.000 Menschen interniert - Regimegegner wie Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten, später auch Juden, Pfarrer oder sogenannte Vorbeugehäftlinge.