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Schatzsucher wollen Höhle in Ostthüringen erkunden Bernsteinzimmer im Leinawald?

30.04.2012, 03:27

Nobitz (dpa) l Das sagenumwobene Bernsteinzimmer, von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg aus dem Katharinenpalast bei Sankt Petersburg geraubt, könnte von den Nazis in Ostthüringen versteckt worden sein. Zumindest meint das der Nobitzer Bürgermeister Hendrik Läbe (SPD). Er und weitere Mitstreiter sind in einem Wald nahe dem Altenburger Flugplatz auf einen unterirdischen Hohlraum gestoßen, der im Sommer mit Bohrungen erkundet werden soll. Zwei geologische Messungen seien positiv gewesen, sagte Läbe. "Wir suchen seit zwei Jahren, ich weiß aber nicht, wie das ausgeht."

Der geortete Hohlraum soll etwa 70 mal 40 Meter groß sein. Außer einer rund 20 Meter mächtigen Sandwand sorge eine Schicht aus Kaolin dafür, dass keine Feuchtigkeit eindringe, erläuterte Läbe. "Das ist ein ganz trockener Berg - ideal um Kulturgüter einzulagern." Rund 4000 Euro hätten die Privatleute bisher in die Messungen investiert. Nach der Bohrung soll eine Kamera in den Berg eingelassen werden, um nachzuschauen, was sich dort verbirgt. Läbe zählt etliche Indizien für ein geheimes Versteck der Nazis in der Region auf. So seien in den 1940er Jahren mit der Bahn große Mengen an Sand abtransportiert worden, ohne dass sich die örtliche Sandgrube vergrößert hätte. Zudem habe schon die Stasi in der Gegend gesucht und nach der Wiedervereinigung habe sich ein Mann gemeldet, der der letzte Funker auf dem Militärflugplatz gewesen sein will. Das Bernsteinzimmer wurde schon an mehr als 100 verschiedenen Orten vermutet - mehrfach auch in Thüringen und Sachsen. Läbe und seine Mitstreiter sind nicht die ersten, die im Leinawald suchen.