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Führungswechsel BSW Brandenburg wählt neue Parteispitze

Beim BSW in Brandenburg steht ein Führungswechsel an: Bundesvize Friederike Benda soll bei einem Parteitag an die Spitze des noch jungen Landesverbandes gewählt werden. Welche Ziele verfolgt sie?

Von dpa 11.07.2025, 06:00
Friederike Benda will künftig den BSW-Landesverband in Brandenburg führen. (Archivbild)
Friederike Benda will künftig den BSW-Landesverband in Brandenburg führen. (Archivbild) Matthias Bein/dpa

Potsdam - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Brandenburg wählt an diesem Samstag bei einem Parteitag eine neue Führungsspitze. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Friederike Benda aus dem Kreis Oberhavel soll Nachfolgerin von Robert Crumbach werden, der bislang BSW-Landesvorsitzender ist. Das BSW will den Aufbau der noch jungen Partei mit derzeit um die 190 Mitgliedern vorantreiben und sich künftig in den Regionen stärker verankern.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte die 38 Jahre alte Politikerin Benda, das BSW wolle „perspektivisch“ eine der stärkten politischen Kräfte in Brandenburg werden. „Wir müssen beweisen, dass wir eine Partei aufbauen, die nah an den Menschen bleibt.“ Bis Ende des Jahres solle über rund 1.000 noch offene Mitglieds-Anträge entschieden werden. 

In einem Leitantrag des BSW-Landesvorstandes zum Parteitag in Kleinmachnow östlich von Potsdam heißt es, der Parteiaufbau gehe jetzt richtig los. Im September solle mit der Gründung von Kreisverbänden begonnen werden. Bei einer Wahlumfrage im Juni kam das BSW in Brandenburg, das gemeinsam mit der SPD regiert, auf 9 Prozent und büßte 3 Punkte ein.

Profilschärfung als „Brandenburg-Partei“

Dem „Nordkurier“ und „Tagesspiegel“ sagte Benda, das BSW brauche eine inhaltliche Profilschärfung: „Und zwar als Brandenburg-Partei“. Dazu gehöre, dass sich das BSW im Bereich der Wirtschaft um eine günstige Energieversorgung und den Erhalt der Ölraffinerie PCK in Schwedt kümmere. „Aber auch der ländliche Raum muss eine stärkere Priorität bekommen, etwa durch eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Und natürlich bleiben wir eine Friedenspartei, die gegen Aufrüstung kämpft“, sagte Benda der Zeitung. 

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert etwa ein Ende des Öl-Embargos gegen Russland und einen Stopp deutscher Waffen-Lieferungen an die Ukraine. 

Einzug in den Bundestag verpasst

Finanzminister Crumbach hatte im Frühjahr angekündigt, dass er sich vom BSW-Landesvorsitz zurückziehen wird und nannte als Grund die Doppelbelastung. Der Landesvorstand hatte dann Benda einstimmig als Kandidatin für die Nachfolge nominiert. Die 38 Jahre alte Juristin war auch Spitzenkandidatin des Landesverbands für die Bundestagswahl. Einen Einzug in den Bundestag verpasste die Partei im Februar.

Beim Landesparteitag kann es weitere Bewerbungen um den Landesvorsitz geben: Vinzenz Lorenz - früher bei der Linken - kündigte an, auch für die Nachfolge von Crumbach kandidieren zu wollen. Eine Doppelspitze halte sie zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht für sinnvoll, sagte Benda.