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Kommune Clinch um kinderfreie Tage in Therme des Kurorts Bad Saarow

Von dpa Aktualisiert: 22.07.2022, 21:09

Bad Saarow - Die Einführung von zwei kinderfreien Tagen in der Therme im Kurort Bad Saarow sorgt für Streit. Bürgermeister Axel Hylla (Linke) hält die Entscheidung nach seiner bisherigen Bewertung für falsch und sagte, er könne entrüstete Reaktionen durchaus verstehen. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bad Saarow Kur GmbH, Bernd Gestewitz, sagte der dpa am Donnerstag, es werde nichts zurück genommen. Die Therme sei eine Gesundheitseinrichtung und kein Spaßbad.

Von September an bekommen freitags und samstags nur noch Besucher ab 16 Jahren Zutritt zur Therme im Kreis Oder-Spree. Dies ist auch auf der eigenen Internetseite angekündigt. Mehrere Medien berichteten zuvor darüber. Hotels, die mit „Adults only“ werben, gibt es in Deutschland schon länger.

Aufsichtsratsvorsitzender Gestewitz sagte, er stehe hinter der Entscheidung. Die Therme sei nicht auf Kinder ausgerichtet. Er verwies zudem auf ein Schwimmbad im nicht weit entfernten Fürstenwalde, das als Spaßbad mit Rutsche für Kinder besser geeignet sei.

Die Therme im Kurort Bad Saarow - als Erholungsort auch über Brandenburg hinaus bekannt - wirbt im Internet mit ihrem Thermalsolewasser und einem Wohlfühl- und Gesundheitserlebnis. In einer schriftlichen Erklärung des Unternehmens hieß es unter anderem: „Ruhe und Entspannung stehen im Vordergrund, eine Zielstellung, die mit den Interessen von Familien mit Kindern nicht immer vereinbar ist. Insbesondere an den Wochenenden erinnert die Therme immer mehr an ein Spaßbad.“ Es habe auch Beschwerden von Besuchern über Lärm und Unruhe gegeben. Die kinderfreien Tage bezeichnete das Unternehmen als „Kompromisslösung“. Außerdem werden an anderen Tagen weiterhin etwa Babyschwimmen und Seepferdchenkurse angeboten.

Bad Saarows ehrenamtlicher Bürgermeister Hylla sagte dagegen, diese kinderfreien Tagen passten nicht zu Bad Saarow. Es dürfe nicht das Image einer kinderfeindlichen Gemeinde entstehen. Zudem habe die Therme auch immer die Möglichkeit, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen, wenn es etwa Verstöße gegen Regeln gebe. Hylla zufolge muss über die Entscheidung für zwei kinderfreie Tage nun im Gemeinderat beraten werden.