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3. Liga Doppel-Aus: Oldenburg und Meppen suchen neue Trainer

Am Wochenende haben sich die Abstiegskandidaten Oldenburg und Meppen von ihren Trainern getrennt. Vorerst übernehmen jeweils die Co-Trainer. An erfahrenen Kandidaten auf dem Markt mangelt es nicht.

Von Felix Schröder, dpa Aktualisiert: 07.03.2023, 22:43
Trainer Stefan Krämer reagiert nach einem Spiel.
Trainer Stefan Krämer reagiert nach einem Spiel. Roland Weihrauch/dpa/Archivbild

Oldenburg - Im Nordwesten hat sich die Situation auf der Trainerbank bei den Fußball-Drittligisten SV Meppen und VfB Oldenburg in kurzer Zeit spektakulär verändert. In einem Abstand von etwas mehr als 24 Stunden haben sich die beiden abstiegsbedrohten Clubs am Wochenende jeweils von ihren Trainern getrennt. 

Der Tabellenletzte Meppen machte zunächst am Samstag wenige Stunden nach dem 2:3 gegen den Hallescher FC den Anfang und trennte sich von Coach Stefan Krämer. Oldenburg, nach einem 2:3 gegen den MSV Duisburg nur noch Vorletzter, zog am Sonntag ebenfalls die Konsequenzen und stellte Dario Fossi frei, der den Club in der Vorsaison zum Aufstieg in die dritte Liga geführt hatte und nun sehr enttäuscht über das Ende seiner Trainerzeit beim VfB ist.

„Klar, der Verein will unbedingt die Liga halten. Aber ich kann sie genauso halten wie der neue Trainer, weil die Mannschaft hinter mir steht und ich sie sehr gut kenne“, sagte der 41-Jährige der Oldenburger „Nordwest Zeitung“. „Wir hätten das Ding noch drehen und gemeinsam den Klassenerhalt schaffen können. Es sind nur drei Punkte zu einem Nichtabstiegsplatz und die Mannschaft ist da. Sie zerreißt sich und hat gezeigt, dass sie auch für ihren Trainer da ist.“

Die Trennung von Fossi gaben die Oldenburger am späten Sonntagabend bekannt. Vorerst übernahm Co-Trainer Frank Löning die Betreuung der Mannschaft. Der ehemalige Zweitliga-Profi des SV Sandhausen bereitet sie auch auf das anstehende Derby beim formstarken VfL Osnabrück am Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) vor, wie es in einer Mitteilung hieß. 

Oldenburg war nach der vierten Niederlage in Serie auf den 19. Tabellenplatz zurückgefallen. Sieben Partien nacheinander ist der Club bereits sieglos, mit 48 Gegentreffern hat er die statistisch schwächste Abwehr der Liga. 

In einer Mitteilung hieß es, dass der Club nach intensiver Analyse zu dem Schluss kam, dass ein Neuanfang nötig sei. Der sportliche Leiter Sebastian Schachten sah es als „die Pflicht“ des Clubs an, „nichts unversucht zu lassen, um die Klasse zu halten“. 

Auf dem Markt gibt es derzeit einige routinierte Drittliga-Trainer, da es zuvor schon bei anderen Clubs zu Entlassungen kam. Da ist zum einen der frühere Osnabrück-Trainer Joe Enochs, der Anfang Februar beim Ligakonkurrenten FSV Zwickau gehen musste. Ebenfalls vereinslos ist derzeit der gebürtige Bremerhavener Benedetto Muzzicato, der Viktoria Berlin 2021 in die 3. Liga führte und mit dem Oldenburger Geschäftsführer Michael Weinberg bereits beim BSV Rehden zusammenarbeitete. 

Bei den Verantwortlichen des SV Meppen wuchsen schon seit Wochen die Zweifel, ob Stefan Krämer der richtige Trainer für die Mission Klassenerhalt ist. Am Sonntag wurde die Entscheidung bekannt, dass sie sich diesem Ziel ohne den 55-Jährigen nähern wollen. Vorerst soll Co-Trainer Benjamin Duray die Trainingseinheiten beim Tabellenletzten leiten.

Krämer übernahm im Juli 2022 die Nachfolge von Rico Schmitt und gewann mit den Emsländern nur eines der vergangenen 21 Drittliga-Spiele. Von Konstanz auf der wichtigen Position kann in Meppen keine Rede sein: Nach dem langjährigen Coach und sportlichen Leiter Christian Neidhart scheiterten mit Ex-Profi Torsten Frings, Schmitt und Krämer bereits drei Trainer seit Juli 2020.

Bereits beim 0:3 im Derby gegen den VfL Osnabrück am letzten Spieltag vor der WM-Unterbrechung im November war der Tiefpunkt eines sportlich verkorksten Jahres mit 13 sieglosen Spielen hintereinander in der Liga erreicht worden. Aber auch im neuen Jahr wurde es nicht besser. Zwar gelang den Emsländern nach dann sogar 17 Partien ohne Erfolg durch das 2:1 gegen 1860 München mal wieder ein Dreier. Aber dabei blieb es auch.