Tarife Einigung in Tarifverhandlungen an der Charité
Die Beschäftigten der Charité-Tochter CFM haben der Tarifeinigung zugestimmt. Damit endet ein langer Arbeitskampf – doch eine Lücke zur Muttergesellschaft bleibt.

Berlin - Die Mehrheit der Verdi-Mitglieder (78,1 Prozent) der Charité Facility Management (CFM) hat der vor wenigen Wochen vereinbarten Tarifeinigung zugestimmt. Das teilte Verdi-Sprecher Kalle Kunkel in Berlin nach einer Urabstimmung mit. Auch die Verdi-Tarifkommission habe für die Annahme der Einigung votiert. Die Einigung sei ein Riesenschritt in die richtige Richtung, betonte der CFM-Betriebsratsvorsitzende Maik Sosnowsky. Es gehe nicht nur um mehr Geld für die Beschäftigten, sondern auch für mehr Gerechtigkeit am Arbeitsplatz.
Beschäftigte bekommen stufenweise mehr Geld
Die Einigung sieht vor, dass die Bezahlung der CFM-Beschäftigten stufenweise an die Bezahlung des an der Charité gültigen Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst angepasst wird. Rückwirkend ab dem 1. Juni 2025 erfolgt die erste Anpassung, die komplette Angleichung soll schrittweise bis zum 1. Januar 2030 erfolgen. Zusätzlich sei für Verdi-Mitglieder bis 2029 jeweils ein Sonderurlaubstag pro Halbjahr vereinbart worden.
Die Einigung bedeutet laut Verdi zum Beispiel in der größten Berufsgruppe der Reinigung Lohnerhöhungen von bis zu 460,16 Euro im ersten Schritt. Bis zum 1. Januar 2030 sind es nach einer zurückhaltenden Schätzung 1.144 Euro, die eine Vollzeitkraft Euro (OP-Reinigung mit sechs Jahren Betriebszugehörigkeit) mehr verdienen wird.
Ergebnis ein Kompromiss
Die Einigung gilt aber als Kompromiss. „Es hätte schneller gehen dürfen“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer mit Blick auf den Zeitraum bis 2030. Es gebe zudem verschiedene Bereiche, in denen die CFM-Mitarbeiter noch deutlich schlechter gestellt seien als Charité-Kollegen, erläuterte sie. So müssten die CFM-Mitarbeiter wöchentlich eine halbe Stunde mehr arbeiten als Charité-Kollegen, die Zulage für Wechselschichten sei weiterhin niedriger, auch das Weihnachtsgeld sei deutlich niedriger und die betriebliche Altersvorsorge entspreche nicht der der Charité-Beschäftigten.
Sosnowsky erinnerte daran, dass das Unternehmen vor fast 20 Jahren gegründet wurde, um Geld zu sparen und es seither immer wieder zu Tarifauseinandersetzungen kam. Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. Im aktuellen Jahr streikten die Beschäftigten. Im aktuellen Konflikt hatten die Beschäftigten an 48 Tagen für mehr Geld gestreikt.