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Berlin und Brandenburg Evangelische Kirche verliert Mitglieder

Seit vielen Jahren schrumpfen die christlichen Kirchen in Deutschland. Nun liegen neue Zahlen für Berlin und Brandenburg vor.

Von dpa 02.05.2024, 14:45
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche, spricht während des Gottesdiensts zum Ostersonntag.
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche, spricht während des Gottesdiensts zum Ostersonntag. Sebastian Gollnow/dpa

Berlin - Die evangelischen Kirche verliert in Berlin und Brandenburg weiter Mitglieder. Am 31. Dezember 2023 zählte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO) noch 804.487 Christen. Das waren knapp 30.000 oder 3,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die EKBO am Donnerstag mitteilte.

In Berlin nahm die Zahl der Protestanten um knapp 18.000 auf 468.925 ab. In Brandenburg sank ihre Zahl um rund 11.000 auf 306.046 Mitglieder, hier sind einzelne Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mitgezählt. Im sächsischen Sprengel Görlitz, der ebenfalls zur EKBO gehört, nahm die Zahl der Kirchenmitglieder um gut 300 auf 29.516 ab.

18.452 Menschen kehrten der EKBO im Vorjahr den Rücken, davon 12.593 in Berlin und 5526 in Brandenburg. Die Zahl der Austritte bewegte sich damit etwa auf dem Niveau von 2022. Dem standen 595 Eintritte (-59) und 4968 Taufen (+360) gegenüber.

Der Mitgliederrückgang ist nach Einschätzung der EKBO auf wirtschaftliche Schwierigkeiten durch Krisen und Inflation, den demografischen Wandel sowie auf die gesamtgesellschaftlich sinkende Bereitschaft zurückzuführen, sich an Institutionen und Vereine zu binden. „Vor allem verliert der Glaube für die Menschen an Relevanz in ihrem Leben“, erklärte Bischof Christian Stäblein. Aufgabe der Kirche sei es daher umso mehr, die Relevanz des Glaubens zu vermitteln, gesellschaftlich und individuell.