Zeitgenössische Kunst Festspielhaus Hellerau bringt Stars auf die Bühne
Das Festspielhaus Hellerau ist seit langem kein Geheimtipp mehr. In der neuen Spielzeit lockt der Musentempel mit renommierten Künstlern und einem vielfältigen Programm.

Dresden - Das Europäische Zentrum der Künste im Dresdner Festspielhaus bringt in der kommenden Spielzeit auch Stars auf die Bühne. Es sei trotz der äußerst schwierigen Haushaltslage erneut gelungen, mit großem Engagement und starker Drittmittelförderung ein außergewöhnliches Programm anzubieten, teilte Intendantin Carena Schlewitt mit. Die Stadt Dresden hatte Hellerau den Sachkostenzuschuss um knapp 30 Prozent gekürzt.
Klassiker der Minimal Music kommt auf die Bühne
50 Jahre nach der Uraufführung der Philip Glass-Oper „Einstein on the Beach“ ist das monumentale Werk der Minimal Music mit der US-amerikanischen Sängerin Suzanne Vega, dem Ictus Ensemble aus Brüssel sowie dem legendären Collegium Vocale Gent im Mai 2026 in Hellerau zu erleben.
Zum 100. Geburtstag der US-amerikanischen Malerin Nancy Spero soll ein Kammermusik-Projekt den Nancy-Spero-Saal im Festspielhaus Hellerau mit einer U-Bahn-Station in New York verbinden (April 2026). Als Gruß an das 150-Jahre-Jubiläum des Bayreuther Festspielhauses entwickelt Regisseur Achim Freyer in Kooperation mit dem Dirigenten Dennis Russell Davies ein Projekt, das Wagners „Ring ohne Worte“ - einem Orchesterquerschnitt von Lorin Maazel - entstehen lässt.
Ostflügel von Hellerau erweitert Möglichkeiten
Mit der Eröffnung des Kleinen Saals im Ostflügel von Hellerau kann das Europäische Zentrum der Künste seine räumlichen wie auch programmatischen Möglichkeiten erweitern. Hier soll fortan stärker die lokale Szene eingebunden werden. Der Themenschwerpunkt „Transformation Forever“ richtet den Blick von Dresden aus auf die gesellschaftlichen Umbrüche der 1990er-Jahre in Mittel- und Osteuropa und Nachwirkungen auf die heutige Kunst und Kultur.
Tanzplattform Deutschland in Dresden zu Gast
2026 wird Dresden zur Bühne für die Tanzplattform Deutschland, die alle zwei Jahre aktuelle Entwicklungen und innovative Strömungen im zeitgenössischen Tanz präsentiert. Ein Schauplatz ist Hellerau.
Das Festspielhaus Hellerau entstand 1911/12 nach einem Entwurf Heinrich Tessenows. Mit seiner funktionalen Bauweise galt es als Vorreiter der Moderne. Der Schweizer Komponist Émile Jaques-Dalcroze gründete hier eine Bildungsanstalt für Rhythmus und Bewegung und machte den grünen Vorort von Dresden schnell bekannt. Der Erste Weltkrieg beendete die glorreichen Zeiten. In der Nazi-Zeit nutzten Polizei und Wehrmacht das Festspielhaus, nach dem Zweiten Weltkrieg zog hier die Sowjetarmee ein. Die Sanierung des Gebäudes von 2004 bis zur Wiedereröffnung 2006 kostete zwölf Millionen Euro.