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Migration Flüchtlingsunterkunft Tegel: Menschen ziehen für Umbau aus

Die Flüchtlingsstadt in Tegel steht seit langem in der Kritik. Demnächst stehen dort einige Veränderungen an.

Von dpa 24.07.2025, 09:47
Die Großunterkunft für geflüchtete Menschen in Tegel existiert seit 2022. (Archivbild)
Die Großunterkunft für geflüchtete Menschen in Tegel existiert seit 2022. (Archivbild) Jens Kalaene/dpa

Berlin - Im Zuge des geplanten Umbaus der Flüchtlingsunterkunft Tegel zum zentralen Ankunftszentrum für Geflüchtete ziehen alle bisher dort untergebrachten Menschen aus. „Bis zum Jahresende wird die Notunterbringung vollständig leer gezogen sein“, sagte Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) dem „Tagesspiegel“. Die Menschen sollen anderswo in der Stadt unterkommen. Ab 2026 erfolge der Aufbau eines reinen Ankunftszentrums für Berlin nach neuen EU-Vorgaben, so Kiziltepe. 

Der Berliner Senat hatte im Mai beschlossen, das Areal auf dem früheren Flughafen Tegel einerseits bis mindestens Ende Mai 2031 zu nutzen und damit länger als geplant. Gleichzeitig wurde festgelegt, ein reines Ankunftszentrum daraus zu machen mit nur noch bis zu 2.600 Plätzen. 

Neuartiges Ankunftszentrum 

Alle Aufgaben, die sich mit der Ankunft und Registrierung von Geflüchteten ergeben, sollen dort gebündelt werden. Menschen sollen dabei nur übergangsweise und für kurze Zeit dort untergebracht werden - und zwar in Containerbauten statt bisher in Leichtbauhallen.

Flüchtlinge seit 2022 in Tegel

Tegel war 2022 nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine als Ankunftszentrum konzipiert worden. Dort sollten die geflüchteten Menschen aus der Ukraine zunächst einige Tage bleiben, dann aber in andere Bundesländer weiterreisen oder anderswo in Berlin unterkommen.

Allerdings wurden schon bald Tausende Menschen teils sehr lange dort untergebracht, auch Asylbewerber. An der Notunterkunft, die als eine der größten Deutschlands galt, und den menschenunwürdigen Zuständen dort hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik gegeben. Seit vergangenem Oktober wurde die Zahl der Bewohner bereits von 5.500 auf nach letzten Angaben 2.000 verringert. 

„Kein guter Ort für Integration“

„Ich habe immer wieder gesagt: Die Leichtbauhallen in Tegel sind keine Dauerlösung. Viel zu teuer, kaum Privatsphäre für die Menschen und kein guter Ort zur Integration“, sagte Kiziltepe dem „Tagesspiegel“. Ein echtes Ankommen sei in Tegel nicht möglich gewesen. Man habe in den vergangenen Monaten die Bettenzahl stetig reduziert und die Menschen in qualitativ bessere und reguläre Unterkünfte gebracht.