1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Haftbefehl nach Mädchenmord in Emden erlassen

17-Jähriger legt kein Geständnis ab / Statt öffentlicher Trauerfeier eine Beisetzung im engen Familienkreis Haftbefehl nach Mädchenmord in Emden erlassen

29.03.2012, 03:18

Emden (dpa) l Nach vier Tagen Trauer und Ungewissheit scheint der Emder Mädchenmord aufgeklärt: Das Amtsgericht in der ostfriesischen Stadt erließ gestern Abend Haftbefehl gegen einen 17-Jährigen aus Emden. Der junge Mann steht unter dringendem Tatverdacht, das Mädchen am Sonnabend in einem Parkhaus in der Innenstadt getötet zu haben. Ob er während des rund einstündigen Verhörs beim Haftrichter ein Geständnis ablegte, blieb unklar.

Bei stundenlangen Vernehmungen durch die Polizei hatte der junge Mann die Tat zuvor nicht zugegeben. Ob der 17-Jährige das Mädchen kannte, wurde nicht mitgeteilt. Die Polizei wollte auch auf Fragen zu Details keine Antworten geben und verwies auf eine Pressekonferenz heute in Emden. Der 17-Jährige war am Dienstagabend festgenommen worden.

Unter Hochdruck trugen die Ermittler seitdem Indizien und Beweismittel zusammen, um den Tatverdacht zu konkretisieren. Nach Informationen von "Bild.de" will ein Zeuge den Mann auf einem Überwachungsvideo erkannt haben. Die Polizei hatte die Videosequenzen aus den Überwachungskameras des Parkhauses am Dienstagabend ins Internet gestellt. Wenige Stunden später meldete die Mordkommission die Festnahme eines Verdächtigen.

Das elfjährige Mädchen traf ihren späteren Mörder nach Überzeugung der Polizei zwischen den Wallanlagen in der Emder Innenstadt und dem Parkhaus. Unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen gab es bislang aber keine Angaben zu den genauen Todesumständen. Die Stadt Emden hatte zur Aufklärung der Tat eine Belohnung von 10000 Euro ausgesetzt.

Eine Welle des Mitgefühls rollt inzwischen durch das Internet. Auf Sozialen Netzwerken wie Facebook wurde etwa ein "Kondolenzbuch für den kleinen Emder Engel!" eröffnet. Die Seite zählte bis gestern mehr als 8000 Mitglieder. Viele von ihnen sprechen den Eltern und Angehörigen ihr Beileid aus. "Ruhe in Frieden..., man findet einfach keine Worte", schrieb ein User. Ein anderer Eintrag lautet: "Zurück bleiben Trauer, Verzweiflung, Tränen und die Fragen nach dem Warum."

Mit Rücksicht auf die Angehörigen des Mädchens soll es keine öffentliche Trauerfeier in der Stadt geben, sondern nur ein Begräbnis im engen Familienkreis.