Gewerkschaft IG Metall fordert mehr wirtschaftliche Integration in EU
Hannover - Die IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hat sich zum Europatag am 9. Mai für eine tiefergehende wirtschaftliche Integration in der EU ausgesprochen. „Der Erfolg der deutschen Wirtschaft und damit eng verbunden die Sicherheit von heimischen Arbeitsplätze hängt unmittelbar vom Erfolg der Europäischen Union ab“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger am Sonntag in Hannover. Vor allem im Wettbewerb mit China und den USA mit ihrem „America-First-Kurs“ müsse die EU eigene Antworten finden. Er betonte: „Die Antwort auf Nationalismusstreben in Ost und West kann nur ein Mehr an Europa sein.“
Für die niedersächsische Automobilindustrie und Stahlwirtschaft sowie die geplanten Chip-Fabriken in Sachsen-Anhalt brauche es eine kluge europäische Strukturpolitik, „damit die Jobs von heute auch im Morgen eine Zukunft haben“, sagte Gröger. Die Energiewende könne darüber hinaus nur gelingen, „wenn die europäischen Staaten an einem Strang ziehen“. Er forderte zudem ein engeres Zusammenwachsen in der Sozialpolitik: „Es braucht mehr Debatte über europäische Arbeitnehmerrechte, gerechte Lastenverteilungen und Besteuerungen von Krisengewinnern.“
Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine habe die europäischen Idee einen neuen Stellenwert bekommen, meinte Gröger. „In Zeiten größtmöglichen Leids muss die europäische Familie enger zusammenstehen denn je“, betonte er.