Kino „In die Sonne schauen“ soll Altmark in bestes Licht rücken
Die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski lässt ihren in Cannes ausgezeichneten Film in einem Dorf nahe bei Arendsee spielen. Die Region will den Erfolg des Films für sich nutzen.

Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt will die Altmark mit Hilfe des Erfolgs von „In die Sonne schauen“ besser vermarkten. Mascha Schilinskis Film solle genutzt werden, um die Altmark als attraktive Reiseregion und Lebensort zu präsentieren, teilte die Investitions- und Marketinggesellschaft mit. Der Film von Mascha Schilinski war in diesem Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Jurypreis ausgezeichnet worden. Am 28. August startet er in den deutschen Kinos.
Region will profitieren
Die Auszeichnung in Cannes verleihe Sachsen-Anhalt internationale Aufmerksamkeit und stelle die Altmark in bundesweites Scheinwerferlicht, erklärte die Gesellschaft. Schilinski zeigte sich begeistert vom Dreh in der Altmark im Sommer 2023: „Alle haben ihre Tore aufgesperrt, alte Gerätschaften herausgeholt und sogar als Komparsen mitgespielt.“ Ein Dorf habe einen Film gemacht, sagte die 41-Jährige.
Schon jetzt sei in der Region merklich, dass der Film Menschen dazu verleitet, in die Altmark zu fahren, so die Investitions- und Marketinggesellschaft. Auch das Altmärkische Regionalmarketing- und Tourismusverband sieht Veränderung: „Wir merken bereits jetzt deutlich das Interesse von Cineasten, die schon vor dem eigentlichen Kinostart des Films in die Region kommen“, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Carla Reckling-Kurz.
Wovon handelt der Film?
Schilinski erzählt von vier Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten auf einem Bauernhof in einem altmärkischen Dorf bei Arendsee leben. Es geht um Alma (1910er Jahre), Erika (1940er), Angelika (1980er in der DDR) und Nelly (2020er). Im Voice-over erzählen die Protagonistinnen ihre Gedanken. Es geht um Beobachtungen, aus denen häusliche Gewalt, verdrängte Sehnsüchte oder vererbte Traumata sprechen.
Schilinski hat einen experimentellen Film gedreht, der in Bildern erzählt und keiner linearen Geschichte folgt. Man muss sich als Zuschauerin darauf einlassen, keinen geradlinigen Plot serviert zu bekommen. Die Filmemacherin setzt auf Stimmung statt Handlung - und diese inszeniert sie auf beeindruckende Weise.