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Fußball Jackwerth wird unruhig: „Bei mir beginnt die Uhr zu ticken“

Vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf ergreift Vorstandschef Jackwerth das Wort beim FC Ingolstadt. Trainer Pätzold kennt „die Mechanismen“ im Profigeschäft. Er spüre aber weiterhin Rückendeckung im Verein.

Von dpa Aktualisiert: 25.09.2021, 08:13
Ein Fußball liegt vor der Partie im Netz.
Ein Fußball liegt vor der Partie im Netz. Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Ingolstadt - Beim Tabellenvorletzten FC Ingolstadt wächst vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf die Nervosität. Auch der Druck auf den beim Fußball-Zweitligisten vom Nachwuchs- zum Proficoach beförderten Roberto Pätzold nimmt zu. Vorstandsboss Peter Jackwerth äußerte im Interview mit dem „Donaukurier“ (Donnerstag) Zweifel am neuen Kurs, den der FCI vor Saisonbeginn einschlug.

„Die Vereinsführung und der Aufsichtsrat haben sich bisher komplett rausgehalten, weil wir mit dem neuen Weg auch uns ein bisschen entlasten wollten. Aber bei mir persönlich beginnt jetzt die Uhr zu ticken, dass ich mich wieder einschalten muss“, sagte Jackwerth. Der 64-Jährige scheint nicht mehr lange zuschauen zu wollen. „Die 3. Liga war eine Lehre für uns. Ich will da nicht mehr hin“, sagte er.

Der 42-jährige Plätzold kennt „die Mechanismen des Business“, wie er am Donnerstag sagte. Er spüre aber weiterhin die Rückendeckung im Verein. Zu Jackwerth bemerkte er: „Peter hat sehr viel geleistet für den Verein und versucht immer wieder, alle Prozente zu mobilisieren“. Es sei auch „wichtig, den Finger in die Wunde zu legen“.

Bei drei der letzten vier Clubs in der Tabelle - Kiel, Sandhausen und Aue - kam es bereits zu Trainerwechseln. Jackwerth sieht die Schanzer mit vier Punkten momentan noch im Rahmen. Er wünscht sich angesichts der vielen Gegentore („Das ist die Krux“) allerdings eine angepasste Spielweise. Das risikoreiche Pätzold-System könne man spielen, „aber nicht mit unserer derzeitigen Besetzung“, also ohne verletzte Leistungsträger wie Marcel Gaus, Stefan Kutschke oder Marc Stendera.

Plätzold griff die Verletztenliste prompt auf und verwertete sie auch in seinem Sinne: „Die Fans können sich sehr darauf freuen, wenn wir mal aus dem Vollen schöpfen können.“ Er empfahl, Ruhe zu bewahren.

Jackwerth bemängelte auch mit Blick auf das Management um Malte Metzelder, „dass die Neuzugänge zu spät gekommen sind“. Das Spiel gegen Düsseldorf am Samstag (13.30 Uhr) stufte der Vereinsgründer folgerichtig als „richtungsweisend“ dafür ein, „ob wir in der Lage sind, uns als Team neu zu formieren und mal andere Wege zu gehen“.

Pätzold berichtete nach dem 1:4 beim FC St. Pauli von „bereinigenden“ Gesprächen mit dem Team. Er moniert die „mangelnde Konstanz“ seiner Mannschaft, ebenso die „Zweikampfführung in relevanten Zonen“. Darum war die Flankenabwahr ein besonderer Trainingsschwerpunkt, da die Düsseldorfer eine „flankenstarke Mannschaft“ seien mit dem starken Zielspieler Rouwen Hennings, der schon viermal getroffen hat.