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Rockoper „Jesus Christ Superstar“ Premiere in Tempelhofer Hangar

Lack, Leder und pinkfarbene Perücke: Für das Musical „Jesus Christ Superstar“ verwandelt sich der ehemalige Flughafen Tempelhof in eine Rockbühne. Das kommt sehr gut an.

Von dpa 19.09.2025, 22:51
Mehr als 350 Tänzerinnen und Tänzer sind bei dem Musical mit dabei - in der Rolle als Konzertpublikum.
Mehr als 350 Tänzerinnen und Tänzer sind bei dem Musical mit dabei - in der Rolle als Konzertpublikum. Jan Windszus/Komische Oper Berlin/dpa

Berlin - Statt auf das Boarding warten die Gäste im ehemaligen Flughafen Tempelhof auf den Messias. Dann tritt Jesus auf die Bühne und eine wilde Party bricht aus. Das Musical „Jesus Christ Superstar“ der Komischen Oper hat am Freitagabend Premiere in Berlin gefeiert. Schauplatz ist der Hangar 4 des stillgelegten Flughafens.

Das weltberühmte Musical wird im Stil einer Rockoper inszeniert, mit E-Gitarren, schmetternden Gesangseinlagen und schrillen Kostümen. Das Publikum feiert das mit viel Applaus - zu Recht. Die Römer tragen Lack und Leder und sehen aus wie die Besucher einer extravaganten Fetisch-Party in Kreuzberg. Jesus trägt zum Teil eine pinkfarbene Perücke, Pontius Pilatus einen gold-glitzernen Rock. 

Vor allem aber überzeugt das Gesangstalent der Musicaldarstellerinnen und Darsteller. Jesus-Darsteller John Arthur Greene trifft jeden noch so hohen Ton. Das sorgt nicht nur für Gänsehaut, sondern auch immer wieder Szenenapplaus.

„Heilt euch doch selbst!“

Das Musical basiert auf einem Konzeptalbum von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber und wurde im Jahr 1971 in New York uraufgeführt. Seitdem hat es sich zu einem weltweiten Bühnenerfolg entwickelt hat. Erzählt werden die letzten Tage im Leben von Jesus. Ihm ist der Hype um seine Person zu viel. Blinde, Arme, Gehörlose und Kranke bitten um seine Hilfe. „Heilt euch doch selbst!“, schreit er ihnen entgegen. Das Ende der Geschichte ist bekannt.

Regisseur Andreas Homoki inszeniert „Jesus Christ Superstar“ in Berlin mit Hunderten Mitwirkenden. Dazu gehören mehr als 350 Tänzerinnen und Tänzer, die in der Inszenierung das Konzertpublikum darstellen, das Jesus (zunächst) frenetisch feiert. Hinzu kommen Rockband, Orchester ein Chor sowie professionelle Tänzerinnen und Tänzer. „Ich glaube, das Stück ist noch nie in diesem großen Maßstab ausgeführt worden“, sagt Homoki in einem Teaser der Komischen Oper. 

Das Bühnenbild stammt von Philipp Stölzl, der auch schon Musikvideos für international bekannte Künstler gedreht hat, unter anderem für Madonna und Rammstein.