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Autozulieferer Kleine Zulieferer in Thüringen anpassungsfähiger als große

Kaum eine Branche unterliegt einem solch starken Wandel und Innovationsdruck wie die Auto- und Zulieferfirmen. Die Thüringer Unternehmen reagieren darauf flexibel, wie eine Studie zeigt.

Von dpa 20.05.2025, 16:45
Die für Thüringen strukturgebenden kleinen und mittleren Unternehmen planen einer Studie zufolge deutlich öfter als Großbetriebe den Einstieg in neue Geschäftsfelder. (Archivbild)
Die für Thüringen strukturgebenden kleinen und mittleren Unternehmen planen einer Studie zufolge deutlich öfter als Großbetriebe den Einstieg in neue Geschäftsfelder. (Archivbild) Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt - Die für Thüringen strukturgebenden kleinen und mittleren Autozulieferer planen einer Studie zufolge deutlich öfter den Einstieg in neue Geschäftsfelder als Großbetriebe. Damit könnten kleinere Firmen deutlich flexibler auf Marktunsicherheiten reagieren, hieß es in der Untersuchung „Automonitor Thüringen“, die von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums initiiert wurde.

Von den Betrieben mit weniger als 250 Beschäftigten planen demnach 71 Prozent für dieses Jahr mit neuen Geschäftsfeldern, während dieser Wert für Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern nur 28 Prozent beträgt. Auch dem Ausstieg aus bisherigen Geschäftsfeldern stünden kleinere und mittlere Betriebe etwas aufgeschlossener gegenüber - 69 Prozent von ihnen sowie 61 Prozent der Großbetriebe planten entsprechend. 

Das stütze die These, wonach klein- und mittelständische Unternehmen in Thüringen veränderungsaffiner seien als Großbetriebe, die zum überwiegenden Teil in Konzernstrukturen eingebunden seien. Die Einführung neuer Produkte haben den Angaben nach in beiden Gruppen übereinstimmend 55 Prozent aller befragten Unternehmen vor.

Globale Krisen treffen auch Thüringer Zulieferer

Die Analyse zeige aber auch, dass geo- und handelspolitische Konflikte die Automobil- und Zulieferer im Freistaat unter Druck setzten. Kriege und Zollstreitigkeiten gefährdeten Märkte und Lieferwege, hohe Energiekosten belasteten Bilanzen, und politische Richtungswechsel erschwerten unternehmerische Vorausplanung, hieß es.

An der am Dienstag veröffentlichten Umfrage haben sich im vergangenen November 57 Firmen beteiligt. In diesen Unternehmen sind 14.837 Arbeitnehmer beschäftigt, die im zurückliegenden Jahr einen Umsatz von 3,46 Milliarden Euro erwirtschafteten. Der Automotive-Anteil am Unternehmensumsatz lag demnach bei 61,5 Prozent.