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Zeitgenössisches und mehr Kunst unter der Erde - 12. Höhler Biennale in Gera

Installationen statt Fässer: In die ehemaligen Bierkeller unter Geras Altstadt lockt in diesem Jahr wieder die Höhler Biennale. Auch ein großer politischer Plakat-Künstler ist dabei.

Von dpa 16.07.2025, 04:30
Die Höhler Biennale setzt in der Regel auf Installationskunst, die auf die besonderen Ausstellungsräume in den ehemaligen Bierlagerstätten unter der Altstadt Geras angepasst ist.
Die Höhler Biennale setzt in der Regel auf Installationskunst, die auf die besonderen Ausstellungsräume in den ehemaligen Bierlagerstätten unter der Altstadt Geras angepasst ist. Bodo Schackow/dpa

Gera - Sie sticht hervor mit Installationskunst und einem ungewöhnlichen Ausstellungsort: Bei der Höhler Biennale sind ab Donnerstag viele zeitgenössische Werke in den früheren Bierlagerstätten tief unter der Altstadt Geras zu entdecken. Das Thema der Ausstellung lautet dieses Mal „unterHaltung“. Sie schätze die Doppelbödigkeit des Mottos, sagte Projektleiterin Gitta Heil. „Es geht ums Unterhalten, darum sich zu unterhalten und in der Unterhaltung eine Haltung zu zeigen - das fand ich sehr spannend.“ 

Arbeiten von 25 Künstlerinnen und Künstlern sowie Gruppen sind bei der 12. Auflage der Biennale in den vor einigen Hundert Jahren von Bergleuten errichteten, unterirdischen Räumen zu sehen. Werke vieler vergleichsweise junger Kunstschaffenden seien dabei, so Heil. Einige von ihnen würden das erste Mal bei der Höhler Biennale ausstellen.

Plakate von Klaus Staeck dabei

Wiederum zu den ältesten Mitwirkenden dürfte Klaus Staeck gehören. Der 87 Jahre alte Ehrenpräsident der Akademie der Künste Berlin hat mehrere seiner bekannten Plakate zur Verfügung gestellt. Um Originale handle es sich dabei nicht, betonte Heil. Denen würde die feuchte Luft der Höhler nicht gut bekommen. 

„In jeder einzelnen Aussage steckt das Thema Haltung drin“, so Heil über die Arbeiten Staecks. Zu sehen ist etwa eine Kopie des bekannten Plakats, das die Abbildung der Erdkugel zeigt. Darunter steht: „Die Mietsache ist schonend zu behandeln und im guten Zustand wieder zurückzugeben“.

Friedenspfahl und Preisverleihung

Neben der Ausstellung selbst wird bei der Biennale zudem der Deutsche Installationskunstpreis vergeben. Zudem soll als Teil der Biennale ein etwa drei Meter hoher Friedenspfahl errichtet werden. Der Betonpfahl solle die Inschrift „Möge Frieden auf Erde sein“ tragen und dauerhaft im Gartenbereich von Haus Schulenburg stehen, so Heil. Die Biennale selbst endet am 17. Oktober.

Die Höhler Biennale findet im zweijährigen Rhythmus in den Geraer Höhlern statt. Die ehemaligen Bierlagerstätten aus dem Spätmittelalter wurden Ende der 1930er Jahre durch Gänge verbunden, um sie als Luftschutzbunker zu nutzen.