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Prozess Mann wegen Drogen mit Machete getötet: Angeklagter bedauert

Mit Cannabis für 950 Euro kommt ein mutmaßlicher Dealer zu einem Treffen in Berlin-Pankow. Sein Kunde aber will nicht zahlen und zieht eine Machete. Kurz darauf entdecken Passanten einen Sterbenden.

Von dpa 04.06.2024, 13:49
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts. Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Berlin - Nach dem gewaltsamen Tod eines 38-Jährigen in Berlin-Pankow hat der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 25-Jährige soll das Opfer bei einem geplanten Drogengeschäft mit einer Machete attackiert und durch mehrere Stiche umgebracht haben. Der Angeklagte äußerte am Dienstag zu Prozessbeginn vor dem Berliner Landgericht sein Bedauern. Er habe mit der Machete eigentlich nur drohen wollen, um bestellte Drogen ohne Bezahlung an sich zu nehmen. Als es unerwartet zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sei, habe er die Machete eingesetzt, um den Gegner auf Abstand zu halten. Es tue ihm sehr leid.

Der Angeklagte und das Opfer - zwei deutsche Staatsangehörige - hatten sich laut Ermittlungen am 28. Dezember 2023 zu einem Drogengeschäft verabredet. Cannabis und verschiedene Cannabis-Zubereitungen für 950 Euro soll der 25-Jährige zuvor online bei dem 38-Jährigen bestellt haben. Als sich der Mann weigerte, ihm die Betäubungsmittel kostenlos zu überlassen, habe der Angeklagte eine Machete gezogen. Es sei zu einer Rangelei gekommen, mehrmals habe der 25-Jährige auf den 38-Jährigen eingestochen. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Mord aus Habgier und zur Ermöglichung einer anderen Straftat aus.

Passanten hatten das Opfer blutüberströmt vor einem Wohnhaus in der Vinetastraße im Stadtteil Pankow gefunden. Der Mann starb noch vor Ort. Einen Tag später wurde der Angeklagte festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

In seiner Erklärung vor Gericht hieß es weiter, bei einem vorangegangenen Drogenkauf habe ihm der 38-Jährige zu wenig Cannabis gegeben. Weil der Verkäufer das bestritten habe, „kam ich auf die Idee, ihn abzuziehen und gar nichts zu bezahlen“, so der Angeklagte. Der 38-Jährige habe ihn jedoch in einen Würgegriff genommen und dann getreten - „da setzte ich die Machete ein, teils stach ich, teils schlug ich“. Es sei nicht sein Plan gewesen, den Mann zu töten. Bei dem Geschehen habe er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden. Der Prozess wird am 11. Juni fortgesetzt.