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Innenministerkonferenz Mäurer will maßvolles Vorgehen bei Stadion-Sicherheit

Strengere Maßnahmen gegen Gewalt im Fußballstadion - darüber werden die Innenminister von Bund und Ländern in Bremen beraten. Ideen gab es viele, doch manche Vorschläge sind schon wieder vom Tisch.

Von dpa 03.12.2025, 05:00
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, will die Sicherheit in Fußballstadion erhöhen - mit Maß und Verhältnismäßigkeit. (Archivbild)
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, will die Sicherheit in Fußballstadion erhöhen - mit Maß und Verhältnismäßigkeit. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa

Bremen - Neue Regeln zur Verbesserung der Sicherheit in Fußballstadien müssen aus Sicht des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), verhältnismäßig sein. „Wir müssen bei allen Maßnahmen Maß und Mitte bewahren. Nicht jede Idee, die auf dem Tisch liegt, ist auch sinnvoll und verhältnismäßig“, sagte Bremens Innensenator vor Beginn eines dreitägigen Treffens der Innenminister und -ministerinnen aller Bundesländer in Bremen. 

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) nimmt als Gast an der Konferenz teil, bei der unter anderem über Sicherheitsmaßnahmen beim Fußball beraten werden soll.

Einheitlichkeit bei Stadionverbotskommissionen

Mäurer verwies darauf, dass die meisten Stadionbesucher friedlich seien. „Einige Wenige nutzen das Stadion als Bühne für Gewalt und schaden damit der großen Mehrheit.“ Beim Thema Stadionverbote werde es künftig mehr Transparenz und Einheitlichkeit geben, sagte der Senator. 

Anne-Kathrin Laufmann, Geschäftsführerin bei Werder Bremen, sagte dazu: „Wir haben deutlich gemacht, dass die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens nicht den Ausspruch eines Stadionverbots nach sich ziehen darf. Einen solchen Automatismus lehnen wir konsequent ab.“

Laufmann begrüßte zudem, dass die lokalen Stadionverbotskommissionen beibehalten werden sollen. Diese sollen „die gleiche personelle Zusammensetzung haben und nach den gleichen Regeln arbeiten. Das bringt mehr Rechtssicherheit“, sagte Mäurer. Eine Kommission auf Bundesebene soll demnach die Rechts- und Fachaufsicht übernehmen. „In Konfliktfällen kann sowohl die Polizei als auch der Verein sie anrufen. Das begrüße ich ausdrücklich“, so Mäurer.

Was ist mit dem Thema Pyrotechnik?

Zum Thema Pyrotechnik wird es auf der Innenministerkonferenz voraussichtlich keinen Beschluss geben. Die Einführung von personalisierten Tickets, flächendeckende Ausweiskontrollen, Gesichtserkennung und KI-Überwachung stehen demnach auch nicht auf der Tagesordnung der Konferenz. „Gesichtserkennung im Stadion – das verfolgen wir nicht weiter. Darauf haben wir uns verständigt“, sagte Mäurer.

Die geplante Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen beim Fußball sorgt seit Wochen für Diskussionen und Fan-Proteste. Zum Start der Innenministerkonferenz am Mittwochabend in Bremen wollen sich Hunderte Menschen zu einer Demonstration unter dem Motto „Für Fankultur und Freiheitsrechte“ am Weserstadion versammeln. Am späten Abend ist eine Abschlusskundgebung vor einem Bremer Museum geplant. Ultra-Gruppierungen von Werder Bremen haben zur Teilnahme aufgerufen.