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Fischerei Miesmuschelernte bleibt bisher hinter den Erwartungen zurück

Von dpa Aktualisiert: 18.08.2022, 14:29
Frische Miesmuscheln liegen in einem Becken auf einem Muschelkutter.
Frische Miesmuscheln liegen in einem Becken auf einem Muschelkutter. Christian Charisius/dpa/Archiv

Hörnum/Sylt/Wilhelmshaven - Die diesjährige Miesmuschelernte ist nach Angaben der Erzeugergemeinschaft in Schleswig-Holstein bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zwar seien ausreichende Mengen auf den Bodenkulturen vorhanden, doch der Fleischgehalt der Muscheln ist geringer als in den Vorjahren, teilte die Erzeugerorganisation der schleswig-holsteinischen Muschelzüchter am Donnerstag in Hörnum auf Sylt mit. Der Fleischgehalt ist wesentlicher preisbestimmender Faktor. Den Angaben zufolge werden in der hiesigen Zucht normalerweise gut 30 Prozent Fleischanteil erreicht, diese Saison startete jedoch mit lediglich rund 25 Prozent.

Eine Zwischenbilanz für die vier niedersächsischen Muschelfischer mit ihren fünf Kuttern liegt noch nicht vor. Unter dem Strich konnten in den vergangenen Jahren aber vergleichsweise nur noch geringe Mengen Muscheln angelandet werden. Die niedersächsischen Fischer führen dafür unter anderem den schlechten Zustand der niedersächsischen Muschelkulturen an. Die Muschelfischer fürchten, dass Kulturen auch durch die Energiewende, etwa wenn Stromkabel durch die Nordsee verlegt werden, verloren gehen. Auch die Baggerungen für das geplante LNG-Terminal in Wilhelmshaven sehen die Muschelfischer kritisch.

Die Erzeugergemeinschaft in Schleswig-Holstein führt die geringere Fangmenge in diesem Jahr auf das relativ kalte Wasser in den Monaten April bis Juni zurück. In dieser Zeit bekämen die Muscheln normalerweise einen entscheidenden Wachstumsschub, sagte der zweite Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft, Torben Wagner. Die Hochsaison läuft noch bis etwa Ende September. „Doch bisher haben wir lediglich durchschnittliche Kilopreise von rund 1,60 Euro erreicht, während es in den Vorjahren deutlich über zwei Euro waren“, sagte Wagner. Diese Diskrepanz werde man im Rest der Saison nicht wettmachen können.