Einkommen Mindestlohnerhöhung: Etwa jeder fünfte Job betroffen
Zum 1. Januar steigt der Mindestlohn. Davon profitieren in Sachsen rund 359.000 Beschäftigte, viele davon im Gastgewerbe. Die Branche kritisiert zu hohe wirtschaftliche Belastungen.

Dresden - Die Anhebung des Mindestlohns im Januar 2026 kommt rund 359.000 Arbeitnehmern in Sachsen zugute. Das sei etwa jeder fünfte (21 Prozent) Job in Sachsen, teilte das Statistische Landesamt in Kamenz mit. Mit der Steigerung des Mindestlohns von 12,82 auf 13,90 Euro steigt die Verdienstsumme für die Betroffenen um insgesamt rund 28 Millionen Euro. Frauen profitieren demnach etwas häufiger als Männer.
Im Bundesschnitt verhilft die Anhebung der Lohnuntergrenze laut Statistischem Bundesamt etwa 17 Prozent der Beschäftigten zu mehr Geld. Das schätzen die Wiesbadener Statistiker auf Grundlage der Lohnstatistik aus April 2024. In Sachsen waren somit anteilig etwas mehr Menschen im Mindestlohnsektor beschäftigt.
Dehoga fordert dringend Entlastung
Die am stärksten von der Mindestlohnerhöhung betroffene Branche in Sachsen ist den Statistikern zufolge das Gastgewerbe. Hier sind 64 Prozent der Beschäftigten betroffen. Das sei eine erhebliche Herausforderung für die Branche, sagte Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Sachsen, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Unternehmen seien gezwungen, die steigenden Lohnkosten weiter auf die Kundenpreise umzulegen. Aber: „Der Unternehmer muss ja schauen, dass er mit dem Produkt am Markt sich nicht rauskegelt.“ Die Branche verzeichne bereits seit Jahren reale Umsatzverluste. Zu befürchten sei, dass sich der Trend durch weitere Preiserhöhungen fortsetzt. Es brauche dringend Entlastung an anderer Stelle.
Aussicht darauf gibt es bereits: In ihrem Koalitionsvertrag haben CDU und SPD im Bund angekündigt, die Umsatzsteuer in der Gastronomie dauerhaft auf sieben Prozent zu senken. Zuletzt hatte es den verminderten Steuersatz während der Corona-Pandemie gegeben, er war Ende 2023 ausgelaufen.