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Champions League Nächstes Bayern-Fest nach Traumtor von Teenie Karl

Bayern-Coach Kompany kann gegen seine belgischen Landsleute den zwölften Sieg im zwölften Saisonspiel bejubeln. Der Mann des Abends beim 4:0 gegen Brügge ist aber der Jüngste.

Von Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa Aktualisiert: 22.10.2025, 23:13
Jung, dynamisch und erfolgreich: Der 17-jährige Lennart Karl ist nun jüngster Champions-League-Torschütze des FC Bayern.
Jung, dynamisch und erfolgreich: Der 17-jährige Lennart Karl ist nun jüngster Champions-League-Torschütze des FC Bayern. Sven Hoppe/dpa

München - Fußball-Teenie Lennart Karl hüpfte als nun jüngster Münchner Champions-League-Torschütze nach dem nächsten Bayern-Sieg glücklich mit den Teamkollegen vor der Fan-Kurve. Nach dem 4:0 (3:0) gegen den FC Brügge, bei dem Karl im Alter von nur 17 Jahren und 242 Tagen traf, kann der deutsche Fußball-Rekordmeister mit maximalem Selbstbewusstsein dem Gigantentreffen in zwei Wochen beim Titelverteidiger Paris Saint-Germain entgegenblicken. Der Tabellenführer ist ebenfalls mit neun Punkten gestartet.

Die Bayern-Tore beim zwölften Sieg im zwölften Saisonspiel erzielten vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena neben Startelf-Debütant Karl (5. Minute) die arrivierten Topspieler Harry Kane (14.) und Luis Díaz (34.) sowie kurz nach seiner Einwechslung Leihstürmer Nicolas Jackson (79.). Dazu gab es auch noch einen Pfostenschuss von Aleksandar Pavlovic (10.).

„Ich bin sehr glücklich über das Tor und meine Leistung. Es macht sehr viel Spaß mit den Jungs, es klappt einfach alles“, sagte Karl bei DAZN. Das sah auch Teamkollege Pavlovic so: „Wir machen das momentan überragend, deswegen macht es auch so viel Spaß auf dem Platz“, sagte der 21-Jährige und lobte Karl für dessen starken Auftritt: „Wenn man es auf Deutsch sagt: Er hat einfach die Eier dazu. Es freut mich sehr für ihn.“ Karl wurde nach Abpfiff als Spieler des Spiels ausgezeichnet.

Trainer Vincent Kompany sah am Tag nach seiner Vertragsverlängerung bis 2029 den Zeitpunkt gekommen, den jungen Karl auf der großen europäischen Bühne loszulassen. Der 17-Jährige durfte für den noch angeschlagenen Serge Gnabry auf der Zehner-Position auflaufen. 

„Lennart hat immer Torgefahr“

„Er hat gut trainiert. Sein Profil kann uns helfen. Lennart hat immer Torgefahr“, erklärte Kompany vor dem Anpfiff beim Streamingdienst DAZN. Es dauerte nicht lange, bis Karl den Worten seines Trainers Taten folgen ließ. 

Der Youngster zog nach einem Zuspiel von Jonathan Tah mit dem Ball los. Er versetzte vier Gegenspieler und zirkelte den Ball, traf mit seinem starken linken Fuß aus gut 18 Metern traumhaft rechts oben. Ausgelassen jubelte Karl.

Das Offensiv-Talent ist nun der jüngste Königsklassen-Torschütze des FC Bayern. Karl löste Jamal Musiala ab, der bei seinem ersten Champions-League-Treffer gegen Lazio Rom auch noch 17 war, aber vier Monate älter. Interessant: Karl traf im Trikot mit der 42, die im Februar 2021 im Olympiastadion von Rom auch noch Musialas Nummer war. 

Beflügelt vom Premierentor für die Bayern-Profis hatte Karl etliche weitere gute Szenen. In der 31. Minute verpasste er bei einem Flachschuss einen zweiten Treffer nur knapp. Als Karl in der 69. Minute ausgewechselt wurde, bekam er viel Applaus. Das Eigengewächs entwickelt sich im ersten Profijahr rasant.

Am Spielfeldrand erfreute sich Kompany nicht nur an Karl, sondern an einem weiteren makellosen Auftritt seiner Elf in dem für den belgischen Trainer so wichtigen Duell mit einem Team aus seinem Heimatland. Kompany war einst Spieler und Trainer beim RSC Anderlecht - und Brügge ist der Erzrivale des belgischen Rekordmeisters. 

20. Saisontor von Kane

Das Team um den deutschen U21-Nationalspieler Nicolo Tresoldi war für die Bayern nur ein Sparringspartner. Karl und Co. konnten den Ball laufen lassen und wurden bei den Toren kaum gestört. Konrad Laimer bediente beim 2:0 Kane, der den Ball bei seinem 20. Saisontreffer über die Linie drückte. 

Luis Díaz drosch den Ball aus halblinker Position über die Fäuste von Torwart Nordin Jackers hinweg unter die Latte. Der belgische Schlussmann sah da schlecht aus. Er hatte aber auch starke Szenen, etwa gegen Kane (58.) oder Jackson (76.). Es ging aber frühzeitig nur um die Höhe des nächsten Bayern-Sieges.