Arbeitsbelastung Polizei: Krankenstand so niedrig wie seit neun Jahren nicht
Weniger als zehn Prozent der Thüringer Polizeibeamten waren im vergangenen Jahr krank. Gründe dafür sieht das Innenministerium nicht nur im gesunkenen Durchschnittsalter durch Neueinstellungen.

Erfurt - Der Krankenstand unter Thüringens Polizisten und Polizistinnen ist das zweite Jahr in Folge gesunken: 2024 lag die Quote bei 9,77 Prozent - und damit so niedrig wie zuletzt vor rund neun Jahren. Das teilte das Thüringer Innenministerium mit.
Ein Grund dafür könne demnach die Neueinstellung junger Polizeikräfte sein. Das senke altersbedingte Krankheitsausfälle. Im Schnitt seien seit 2022 rund 300 neue Polizeikräfte pro Jahr eingestellt worden, sagte ein Sprecher des Ministeriums der Nachrichtenagentur dpa. Thüringens Innenminister Georg Maier führt die Entwicklung aber auch auf Maßnahmen zur Gesundheitsverbesserung zurück. „Nach Jahren des Anstiegs wurde die Trendwende geschafft. Unsere Maßnahmen greifen“, so der SPD-Politiker.
Großteil der Polizei laut Umfrage in Vergangenheit belastet
Gemeint sind damit der Aufbau eines behördlichen Gesundheitsmanagements sowie unter anderem die Einstellung einer Gesundheitsmanagerin und einer Supervisorin. Noch 2022 hatte der Krankenstand in Thüringens Polizei laut Innenministerium auf einem Höchststand von 12,2 Prozent gelegen.
In einer Umfrage der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatten 94 Prozent der Beschäftigten der Thüringer Polizei bereits im Jahr 2017 angegeben, dass sie sich psychisch oder physisch belastet fühlten. Als Hauptgrund war damals fehlendes Personal genannt worden. Ab Ende Mai führe die Thüringer Polizei eine umfassende Mitarbeiterbefragung zu Belastungsfaktoren und Arbeitszufriedenheit durch, so das Innenministerium.