1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Selbsthilfeorganisation: Rheuma-Liga sieht Versorgungslücken bei Heiltherapien

Selbsthilfeorganisation Rheuma-Liga sieht Versorgungslücken bei Heiltherapien

Rheuma ist oft schmerzhaft und nicht heilbar. Die Krankheit lässt sich aber behandeln. Therapien wie Wassergymnastik helfen, die Beweglichkeit von Gelenken zu erhalten.

Von dpa 16.08.2025, 12:26
Rheumapatienten benötigen zur Linderung ihrer Krankheit Heiltherapien wie Warmwassergymnastik. (Symbolfoto)
Rheumapatienten benötigen zur Linderung ihrer Krankheit Heiltherapien wie Warmwassergymnastik. (Symbolfoto) Jens Büttner/dpa

Rudolstadt - Die Rheuma-Liga sieht zunehmend Probleme bei der Versorgung von Rheumakranken mit Heiltherapien wie Warmwassergymnastik in Thüringen. Seit Jahren fehlten Zugangsmöglichkeiten für die Nutzung von Rehabilitationskliniken mit Therapieschwimmbecken und öffentlichen Schwimmbädern, teilte der Landesverband der Patientenselbsthilfeorganisation mit. Zudem wirkten sich vorübergehende Schwimmbadschließungen wie derzeit in Gera und Suhl gravierend auf das Angebot von Bewegungstherapien aus, erklärte die Thüringer Liga-Präsidentin Kerstin Keding. 

Zu befürchten sei, dass sich der Gesundheitszustand der Betroffenen verschlechtere und sie öfter ihren Arzt aufsuchen oder im Krankenhaus behandelt werden müssten.

Bewegungen fallen im warmen Wasser leichter

Rheuma ist ein Überbegriff für mehr als 100 entzündliche sogenannte Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem den eigenen Körper attackiert, etwa die Gelenke, die Haut, innere Organe und Blutgefäße. Am bekanntesten ist die schmerzhafte chronische Gelenkentzündung, in der Fachsprache rheumatoide Arthritis genannt. Gymnastik im warmen Wasser, wo viele Bewegungen leichter fielen, ermögliche es den Erkrankten, Bewegungseinschränkungen zu lindern und Verschlechterungen hinauszuzögern, so Keding. Patienten blieben durch solche Therapien mobiler. 

Kritisch sieht die Rheuma-Liga zudem die Pläne der Bundesregierung zur Patientensteuerung über ein sogenanntes Primärarztsystem. Das bedeutet, dass Patienten zuerst die Hausarztpraxis ansteuern und sich von dort zu Fachärzten überweisen lassen sollen, statt direkt zum Facharzt zu gehen. Dies werde an Rheuma Erkrankten den Zugang zu Fachärzten erschweren, warnte Keding. Ein verpflichtender Hausarztbesuch werde zu zusätzlichen Wegen und Verzögerungen führen. Die Rheuma-Liga vertritt in Thüringen 3.000 Mitglieder.