Gedenken Ruhestätte für Kriegstote - Woidke betont Einzelschicksale
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stehen in Brandenburg viele Gedenkveranstaltungen auf dem Plan. In Halbe wurden deutsche Kriegstote in ihre letzte Ruhestätte eingebettet.

Halbe - Der Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen in Brandenburg zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren ist gemacht: Auf dem Waldfriedhof in Halbe (Landkreis Dahme-Spreewald) wurden die sterblichen Überreste von 100 deutschen Kriegstoten eingebettet. „Durch das Schicksal Einzelner lernen wir, was der Krieg den Menschen angetan hat. Es waren Inferno, Tod, Verwüstung, Verzweiflung“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei der Gedenkveranstaltung.
Woidke: Schicksal Einzelner bringt Kriegsgrauen näher
Durch die Konfrontation mit dem Schicksal Einzelner könne man begreifen, dass so ein erneutes Grauen unbedingt verhindert werden müsse, führte Woidke aus. Durch die Einbettung würden zahlreiche Tote dem Vergessen entrissen. „Sie finden eine würdige Ruhestätte auf dem Friedhof.“
Der Waldfriedhof in Halbe gilt als eine der größten Kriegsgräberstätten in Deutschland. Etwa 26.000 Tote haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Bei der sogenannten Kesselschlacht von Halbe im April 1945 kamen etwa 30.000 deutsche, 20.000 sowjetische Soldaten und 10.000 Zivilisten ums Leben.
Zivilgesellschaft muss sich wehren können
„Zum Gedenken untrennbar gehört für mich: Die Verpflichtung für uns als Nachgeborene, Rassismus, Nationalismus und Rechtsextremismus zu bekämpfen“, betonte Woidke in Halbe. Die Zivilgesellschaft müsse sich dagegen wehren - „jetzt und in Zukunft“. In den kommenden Tagen finden viele verschiedene Gedenkveranstaltungen im Land zum Ende des Krieges statt.