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Rückgang „Ruhige“ Waldbrandsaison: Harz zieht Bilanz zu Löschflugzeug

Vor allem die Waldbrände im Harz hatten 2022 ein massives Ausmaß. Daher schaffte sich der Landkreis Harz ein eigenes Löschflugzeug an. In diesem Jahr ist die Situation glücklicherweise anders.

Von dpa Aktualisiert: 29.09.2023, 14:31
Ein Schild mit der Aufschrift „Schütz den Wald vor Brandgefahr“ hängt in einem Wald an einem Waldweg.
Ein Schild mit der Aufschrift „Schütz den Wald vor Brandgefahr“ hängt in einem Wald an einem Waldweg. Stefan Sauer/dpa/Symbolbild

Halberstadt - In den Wäldern von Sachsen-Anhalt hat es in dieser Brandsaison deutlich seltener gebrannt als noch im Vorjahr. Wie das Landeszentrum Wald auf dpa-Anfrage mitteilte, gab es bis Anfang September 50 Brände auf einer Fläche von rund 20 Hektar. Im Vorjahr seien es 157 Brände auf einer Fläche von mehr als 90 Hektar gewesen.

2023 lag die Fläche der Waldbrände damit in etwa auf dem Niveau der Jahre 2019 und 2021. Die schlimmsten Waldbrände hat es der Übersicht zufolge im Jahr 2018 gegeben. Damals waren es in Sachsen-Anhalt 171 Feuer auf einer Fläche von mehr als 112 Hektar.

Im Waldbrand-Hotspot der vergangenen Jahre - dem Harz - sei das Waldbrandgeschehen „aufgrund der vielen Regenfälle besonders in den Sommermonaten als eher ruhig einzuschätzen“, sagte eine Sprecherin des Landkreises. Zu Beginn des Sommers habe die Lage allerdings anders ausgesehen, das belege auch die Zahl der Einsätze des neu angeschafften Löschflugzeuges besonders im Juni und Anfang Juli.

Insgesamt sechsmal war das Löschflugzeug nach Angaben der Sprecherin im Einsatz - vor allem im Juni und in der ersten Julihälfte. Der letzte Einsatz des Löschflugzeugs in diesem Sommer fand am 19. Juli bei einem Waldbrand im Heers Blankenburg statt. Nur drei der sechs Einsätze flog die Maschine in Sachsen-Anhalt: Zwei Einsätze gab es in Brandenburg und einen in Niedersachsen.

Für die Flüge in Sachsen-Anhalt entstanden für die betroffenen Gemeinden Kosten in Höhe von etwa 88.000 Euro. „Die Kosten für die Löschflugzeugeinsätze in anderen Bundesländer werden von der Firma MZL direkt mit diesen Landkreisen abgerechnet“, erläuterte die Sprecherin. Ob das Flugzeug auch über das Jahr 2024 hinaus im Landkreis Harz stationiert bleibe, wolle im nächsten Jahr der Kreistag entscheiden, hieß es weiter.

Aber: Der Flieger ist nicht zu teuer, stellte die Sprecherin klar. Eine Analyse habe gezeigt, dass bei einigen Einsätzen ohne das Flugzeug die zu vermutenden Schäden und Einsatzkosten um ein Vielfaches höher gewesen wären. „Es ist weiterhin davon auszugehen, dass durch den schnellen Einsatz des Löschflugzeuges im Landkreis Harz große Schäden für Natur und Umwelt verhindert wurden, da in einem Fall das Übergreifen des Feuers von einem brennenden Feld auf den Wald verhindert werden konnte“, so die Landkreissprecherin.