Festspiele Salzburg 2026: Panorama der Liebe
„Sie erforschen das Ich und setzen der Ratio die Macht des Herzens entgegen“, heißt es über die Heldinnen und Helden bei den nächsten Salzburger Festspielen. „Carmen“ gehört auch dazu.

Wien - Die Salzburger Festspiele wollen 2026 ein Panorama unterschiedlichster Arten der Liebe entwerfen. So suche in der Bizet-Oper „Carmen“ eine Außenseiterin kompromisslos nach Freiheit im Leben und Lieben, hieß es bei der Präsentation des Programms. Am Pult des Utopia Orchesters und Chors werde Teodor Currentzis stehen. In Mozarts „Cosi fan tutte“ würden die Lebensentwürfe der Handelnden auf den Kopf gestellt und letztlich unerwartete Emotionen freigelegt - Regie führe Christof Loy.
Die beiden Opern gehören zu den 208 Aufführungen der Festspiele, die vom 17. Juli bis 30. August dauern. Insgesamt sind 218.000 Karten erhältlich. Die Preisspanne der Tickets reicht von zehn Euro bis 485 Euro. Das Budget beträgt laut Organisatoren 77,3 Millionen Euro.
Uraufführungen von Handke und Jelinek
Auf der Liste der Theater-Aufführungen stehen neben dem Dauerbrenner „Jedermann“ unter anderem Oscar Wildes Gefängnisbrief „De profundis“ als Gastspiel des Berliner Ensembles mit Iffland-Preisträger Jens Harzer. Eine Uraufführung ist Peter Handkes „Schnee von gestern, Schnee von morgen“ - eine Co-Produktion mit dem Berliner Ensemble.
Das Thalia Theater Hamburg und die Festspiele bringen gemeinsam Molières „Menschenfeind“ in der Regie von Jette Steckel auf die Bühne.
Nicolas Stemann inszeniert in einer Uraufführung das jüngste Drama von Literaturpreisträgerin Elfriede Jelinek „Unter Tieren“ über die verlogene Gesellschaft. In den Hauptrollen spielen Caroline Peters, Mavie Hörbiger und Sebastian Rudolph.
Die Namen der Solistinnen und Solisten bei Konzerten sind wie in Salzburg üblich von höchstem Rang. Unter ihnen sind die Pianisten Evgeny Kissin, András Schiff, Yuja Wang, Martha Argerich sowie die Cellistin Sol Gabetta.
Rossini-Oper der Pfingstfestspiele auch im Sommer zu sehen
Zwei Monate vor den Sommerfestspielen laden die Salzburger Pfingstfestspiele das Publikum im künstlerischen Sinn auf eine Reise ein. Unter dem Motto „Bon Voyage“ werden nach den Worten von Festspielleiterin Cecilia Bartoli vom 22. bis 25. Mai Schiffsreisen, Entdeckungsreisen und Schicksalsreisen in den Mittelpunkt gestellt.
So spiele der italienische Komponist Gioachino Rossini (1792-1868) in „Il viaggo a Reims“ mit der Begeisterung der Oberschicht für Reisen durch Europa. Sie werde in der Oper 2026 erstmals die Rolle der römischen Dichterin und Improvisatorin Corinna übernehmen, kündigte Bartoli an. Die Oper wird dann auch bei den Sommerfestspielen aufgeführt.