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Berlin-Gesundbrunnen Seniorin stirbt nach Raubüberfall: 15-Jähriger gefasst

Von dpa Aktualisiert: 28.07.2022, 15:57
Ein Mann trägt Handschellen.
Ein Mann trägt Handschellen. Stefan Sauer/dpa/Illustration

Berlin - Nach dem Tod einer Seniorin, die Opfer eines Raubüberfalls in Berlin-Gesundbrunnen war, ist ein 15-Jähriger gefasst worden. Der mutmaßliche Täter wurde am Mittwoch nach einem weiteren Raubüberfall auf eine 79-Jährige im Stadtteil Reinickendorf festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Er sollte am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen ihn wird wegen Raubes mit Todesfolge ermittelt. Der Jugendliche sei der Polizei bereits mehrfach durch vergleichbare Taten aufgefallen, hieß es.

Die 75-Jährige war nach dem Überfall am vergangenen Dienstag mit Verletzungen im Gesicht und einem gebrochenen Oberschenkel ins Krankenhaus gekommen. Dort starb sie wenig später. Der 15-Jährige soll der Frau bei dem Überfall ins Gesicht geschlagen und dann so lange am Einkaufsbeutel der Seniorin gezerrt haben, bis der Henkel abriss und die Frau zu Boden stürzte.

Am Mittwochnachmittag erging es der 79-Jährigen in Reinickendorf ähnlich: Sie wurde nach Angaben der Ermittler plötzlich von hinten zu Boden geworfen. Als die Seniorin am Boden lag, soll der Beschuldigte ihr mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und die Handtasche entrissen haben. Gleichwohl kam die Frau mit leichten Verletzungen im Gesicht und an der Hüfte davon, wie es hieß.

Polizisten des zuständigen Bereichs suchten nach dem Überfall die Umgebung nach dem 15-Jährigen ab und stellten diesen schließlich mit Hilfe eines 40 Jahre alten Passanten in einem Wohngebiet, wie es hieß. Ein Teil der Beute sei bereits in der Nähe des Tatorts gefunden und dem Opfer zurückgegeben worden.

Der Chef der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, zeigte sich erschüttert über die massive Gewalt des mutmaßlichen jungen Täters bei der Aussicht auf ein paar Euro. „Angesichts solcher Fälle und wachsenden Skrupellosigkeit müssen wir dann schon auch festhalten, dass es der Rechtsstaat anscheinend verpasst hat, rechtzeitig Grenzen aufzuzeigen und der aufkeimenden Gewaltspirale frühzeitig entgegenzutreten“, meinte Weh.