Hochwasser Sperrwerke sorgen für Entlastung bei Flusshochwasser

Elsfleth - Eine geschickte Steuerung von Sperrwerken an der Küste hat laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geholfen, Flüsse beim Hochwasser der vergangenen Wochen zu entlasten. Vorrangig dienen die Sperrwerke etwa an Hunte, Schwinge und Ilmenau dem Küstenschutz und werden vor allem bei Sturmfluten zum Schutz des Landes hinter dem Deich geschlossen. Nun wurden die Bauwerke aber auch wegen der Hochwasserlage im Binnenland zeitweise geschlossen, wie der Landesbetrieb am Freitag mitteilte. „Ihre vorausschauende Steuerung ermöglichte eine spürbare Entlastung an den Flussunterläufen.“
Das Prinzip erläutert die Behörde so: Üblicherweise fließt mit dem Tidenstrom bei Flut Wasser aus der Nordsee durch die sonst geöffneten Sperrwerke hindurch und erhöht so zeitweise die Wasserstände an den Unterläufen der Flüsse. „Durch das frühzeitige Schließen der Tore konnten wir in einer solchen Situation im Unterlauf gewissermaßen Platz für das von oberhalb nachströmende Wasser schaffen“, sagte NLWKN-Geschäftsbereichsleiter, Jörn Drosten. „Denn durch das Aussperren des sonst in diesen Raum auflaufenden Tidewassers bleibt der Stauraum vom Sperrwerk aufwärts dem Flusswasser vorbehalten.“ Bei Ebbe wurden die Tore wieder geöffnet und Wasser konnte abfließen.
Für das Sperrwerkspersonal bedeuteten diese zusätzlichen Schließungen laut NLWKN viele Sonderschichten. Das Hunte-Sperrwerk in Elsfleth wurde demnach zwischen dem 20. Dezember und dem 11. Januar bei nahezu jeder Tide geschlossen - das entsprach knapp 44 Mal, bei denen die Tore des Sperrwerks dicht wurden. Für Sturmfluten wird das Sperrwerk sonst zwischen 20 und 25 Mal im Jahr geschlossen.
Nach Angaben des Landesbetriebs zeigte dieser Einsatz der Sperrwerke Wirkung und sorgte für Entlastung beim Hochwasser. „Dieser positive Effekt, der teilweise Schlimmeres verhinderte, wurde uns durch Bürgermeister und Brandmeister in Gesprächen in den letzten Tagen immer wieder bestätigt“, sagte Drosten.