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Kommunalfinanzen Steuerkraft der Thüringer Kommunen leicht gesunken

Vor allem die Grund- und Gewerbesteuern sind die Hebel der Kommunen, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen. 2024 war da allerdings im Landesdurchschnitt nicht viel Bewegung.

Von dpa 23.06.2025, 14:38
Geringere Steuerkraft der Thüringer Kommunen
Geringere Steuerkraft der Thüringer Kommunen Martin Schutt/dpa

Erfurt - Die Steuerkraft der rund 600 Thüringer Gemeinden und damit ihr Finanzspielraum für Investitionen ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Allerdings gab es große regionale Unterschiede, geht aus Daten des Statistischen Landesamtes in Erfurt hervor. Die Steuerkraft lag danach bei insgesamt rund 2,16 Milliarden Euro. Sie betrug damit auf die Bevölkerung gerechnet 1.025 Euro pro Einwohner. 

Im Landesdurchschnitt veränderten sich die Hebesätze der Kommunen, mit denen sie die Höhe der Grund- und Gewerbesteuer bestimmen, „nur teilweise und geringfügig“, teilte das Landesamt mit. 

Für die Grundsteuer auf private und gewerblich genutzte Immobilien veränderte sich der Hebesatz der Grundsteuer von 439 auf 440 Prozent
und für die Gewerbesteuer von 413 auf 414 Prozent, ermittelten die Statistiker. 

Größter Brocken sind Gewerbesteuern 

Thüringens Gemeinden nahmen laut Landesamt im vergangenen Jahr brutto 1,07 Milliarden an Gewerbesteuer und 255 Millionen Euro an Grundsteuern ein. Das seien in Summe 55 Millionen Euro oder vier Prozent weniger Realsteuern als ein Jahr zuvor. Die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer stiegen jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 38 Millionen Euro auf 750 Millionen Euro. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer stieg nur leicht um eine Million Euro auf 173 Millionen Euro. 

Unterschiede bei der Steuerkraft gab es zwischen den größeren kreisfreien Städten und den kreisangehörigen Kommunen. Bei den fünf kreisfreien Städten kamen 1.082 Euro je Einwohner zusammen, 16 Euro weniger als 2023. Bei den anderen Gemeinden waren es im Schnitt 1.006 Euro je Einwohner. Ein Plus von drei Euro pro Einwohner. 

Den höchsten Wert unter den kreisfreien Städten hatte Jena mit 1.328 Euro pro Einwohner. Ein Vielfaches des Landesdurchschnitts und das größte Einnahmeplus der Pro-Kopf-Steuern verbuchten die Gemeinden Korbußen mit 13.144 Euro und Lederhose mit 7. 661 Euro beide im Kreis Greiz.