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Tarifkonflikt Tarifeinigung für Busfahrer - keine weiteren Warnstreiks

Mehrfach hatte Verdi mit Warnstreiks den Busverkehr in Teilen Niedersachsens lahmgelegt. Jetzt gibt es Entwarnung.

Von dpa Aktualisiert: 30.05.2025, 14:27
Die Warnstreiks bei neun regionalen Busunternehmen in Niedersachsen sind vorerst vorbei. Bis Mitte 2027 gibt es eine Tarifeinigung. (Archivfoto)
Die Warnstreiks bei neun regionalen Busunternehmen in Niedersachsen sind vorerst vorbei. Bis Mitte 2027 gibt es eine Tarifeinigung. (Archivfoto) Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Der Tarifstreit bei Busunternehmen in Niedersachsen ist beigelegt. Verdi und der Arbeitgeberverband AVN einigten sich auf einen Tarifabschluss für die rund 2.500 Beschäftigten von neun Unternehmen, die unter den Tarifvertrag fallen, wie beide Seiten mitteilten. Weitere Warnstreiks seien damit vom Tisch. Die Einigung steht nicht unter dem Vorbehalt der Annahmeerklärung durch beide Seiten.

Der Abschluss gilt für folgende Unternehmen:

  • KVG Braunschweig
  • KVG Stade
  • KVG Lüneburg
  • Nutzfahrzeuge Nordhorn
  • Omnibusbetriebe von Ahrendtschildt in Zeven
  • Regionalverkehr Hildesheim
  • Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya
  • Öffis Hameln-Pyrmont GmbH
  • Verdener Verkehrsgesellschaft

Lohnerhöhung in zwei Stufen

Vereinbart wurde eine Lohnerhöhung um vier Prozent zum 1. Juli 2025 und weitere drei Prozent ein Jahr später. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 156 Euro netto. Bis Mitte 2027 werden zudem zwei neue Erfahrungsstufen eingeführt, die die Tariftabelle noch oben erweitern sollen. Verdi sprach in Summe von einer 9,7 Prozent Plus. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende Juni 2027. Streiks sind bis dahin ausgeschlossen.

Verdi zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben damit einen höheren Abschluss als im öffentlichen Dienst erzielt“, sagte Verhandlungsführer Heiko Groppe. Zudem gäben die neuen Erfahrungsstufen nun eine Entwicklungsperspektive für die Zukunft.

Arbeitgeber: „Hart an die Grenze gegangen“

Die Einigung gelang am späten Mittwochabend nach mehr als zehn Stunden Verhandlung. „Wir sind hart an die Grenze gegangen“, sagte AVN-Verhandlungsführer Uwe Gaßmann der Deutschen Presse-Agentur. Die Busunternehmen, die im Auftrag der Kommunen unterwegs sind, seien an laufende Verträge gebunden und könnte Mehrkosten nicht einfach weitergeben. Positiv sei aber die lange Laufzeit.

Verdi hatte in den vergangenen Wochen mehrfach zu ein- bis zweitägigen Warnstreiks aufgerufen. Dadurch kam es zu massiven Ausfällen bei den betroffenen Unternehmen, die zum Teil auch den Schülerverkehr trafen.