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Reformationstag Tausende Menschen bei Gottesdiensten und Festen

Der letzte Oktobertag steht im Zeichen von Martin Luther und der Reformation. Vor allem in Wittenberg und Eisleben gibt es ein buntes Spektakel um Luther & Co. Das genießen jedes Jahr tausende Menschen.

Von dpa Aktualisiert: 31.10.2023, 17:04
Dirk Wellmitz (M), Stadtführer in der Rolle des Martin Luther, spricht vor dem Luther-Denkmal.
Dirk Wellmitz (M), Stadtführer in der Rolle des Martin Luther, spricht vor dem Luther-Denkmal. Sebastian Willnow/dpa

Wittenberg/Eisleben - Tausende Menschen in Sachsen-Anhalt haben am Dienstag an mehreren Orten und ganz unterschiedlich den Reformationstag gefeiert. Vielerorts standen Festgottesdienste auf dem Programm, aber auch Konzerte, Ausstellungen, Führungen und Feste, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Evangelische Landeskirche Anhalts mitteilten. Zentrale Orte der Gebete und Feierlichkeiten seien wie jedes Jahr die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben gewesen, aber auch in Magdeburg, Merseburg, Halle und Stendal sowie in vielen kleinen Kirchgemeinden seien Veranstaltungen organisiert worden, hieß es.

In der Lutherstadt Wittenberg lockte das Reformationsfest mit historischem Marktspektakel und öffentlichen Stadtführungen tausende Gäste an. Nach Angaben der städtischen Marketing GmbH gab es in der Altstadt Musik, altes Handwerk, Gaukler sowie Speis und Trank. Zentrale Orte seien Schlossplatz, Schlosswiese, der Cranach-Hof sowie Schlossstraße und Coswiger Straße gewesen. Geführte Stadtrundgänge von der Schlosskirche bis zum Lutherhaus erfreuten sich großer Beliebtheit, wie es hieß - ebenso wie die 95 Klangthesen auf dem Bunkerberg und die Ausstellung mit Führung im Cranach-Haus.

„Hurra, es regnet nicht“, sagte ein Sprecher des Wittenberger Stadtmarketings am Dienstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist umso erfreulicher, da die Wetterkomponente immer eine sehr wichtige Rolle spielt.“ Pünktlich ab 11.00 Uhr habe sich die Altstadt in einen „bunten Ameisenhaufen“ verwandelt, so der Sprecher.

In Eisleben führte der Reformator Martin Luther höchstselbst bei einer Kostümführung interessiertes Publikum durch die Stadt. Auch eine Orgel-Einweihung in der St. Andreaskirche, ein Konzert und der Vortrag „Das Wort sie sollen lassen stahn!“ in Luthers Sterbehaus standen nach Angaben aus der Stadtverwaltung auf dem Programm.

In Gernrode im Harz wurde laut eines Sprechers der Evangelischen Landeskirche Anhalts in der Stiftskirche eine Tafel zum Gedenken an den Reformator Stephan Molitor enthüllt. Der 1576 Verstorbene soll der erste evangelische Pfarrer und Superintendent von Gernrode gewesen sein. Weitere Reformationsveranstaltungen auf dem Gebiet der Landeskirche habe es unter anderem in Köthen, Zerbst, Dessau-Roßlau, Oranienbaum und Bernburg gegeben, hieß es.

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers (1483-1546) in Wittenberg. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestoßen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten.

Der Reformationstag am 31. Oktober ist ein wichtiger Tag im protestantischen Festkalender. Seit der Wiedervereinigung ist er ein gesetzlicher Feiertag in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - seit 2018 auch in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.