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Hochschulen Tischner will Hochschulen Vorgaben zur Lehrerbildung machen

Thüringen leidet unter Lehrermangel. Bildungsminister Christian Tischner will schon bei der Lehrerausbildung ansetzen, um das Problem in den Griff zu bekommen - und hat Erwartungen an die Hochschulen.

Von dpa 06.05.2025, 04:00
Thüringens Wissenschaftsminister Christian Tischner (CDU) plant Vorgaben für lehrerbildende Hochschulen. (Archivbild)
Thüringens Wissenschaftsminister Christian Tischner (CDU) plant Vorgaben für lehrerbildende Hochschulen. (Archivbild) Michael Reichel/dpa

Erfurt - Thüringens Bildungsminister Christian Tischner will mit den Hochschulen neue Zielvorgaben bei der Lehrerausbildung verhandeln. „Das wird in den nächsten Rahmenvereinbarungen, den Ziel- und Leistungsvereinbarungen schon eine größere Rolle spielen - wie wir als Staat selber auch unseren Nachwuchs qualifizieren“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. 

Tischner hält Erfolgsbudget für denkbar

Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen des Landes mit den Thüringer Hochschulen über deren Finanzierung. Ein sogenannter Rahmenvertrag regelt üblicherweise für eine Zeitspanne von fünf Jahren, mit wie viel Geld die Hochschulen vom Land rechnen können. 

Außerdem gibt es sogenannte Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit jeder einzelnen Hochschule. „Da werden wir bei den lehrerbildenden Hochschulen deutlicher formulieren, was wir von ihnen erwarten“, sagte Tischner. 

Er verwies auf das Nachbarbundesland Sachsen, wo es solche Vorgaben schon seit Jahren gebe. Denkbar seien auch ein Grundbudget und ein Erfolgsbudget. „Je nachdem, wie erfolgreich eine Universität ist, desto mehr Geld bekommt sie dann“, sagte Tischner.

Die Zeit wird knapp

Bereits jetzt sei ein Teil des Budgets der Hochschulen an Erfolgsquoten gebunden, sagte Kai-Uwe Sattler, Vorsitzender der Landespräsidentenkonferenz der Thüringer Hochschulen. Er sei kein „Fan“ dieses Modells. „Das ist ja kein Bonus, den wir obendrauf bekommen. Sondern wir mussten im Prinzip in der Vergangenheit, wenn wir den Eindruck hatten, dass wir bestimmte Ziele nicht erreichen, Rückstellungen bilden, damit wir das Geld zurückzahlen können“, so Sattler. So entstehe bei den Hochschulen ein finanzielles Risiko.

Dass es noch in diesem Jahr zu einer neuen Rahmenvereinbarung kommt, hält der Präsident der TU Ilmenau für mindestens ambitioniert. Derzeit gebe es keine Gespräche. Wie schnell es weitergehe, könne nur das Bildungsministerium entscheiden. „Aber da wir schon im Mai sind, ist es sportlich. Es ist schon durchaus machbar, aber dann müsste man jetzt schnell auf den Weg kommen.“