Kunst und Kultur Töpfern nach historischen Vorbildern: ein Künstler leitet an
Lüneburg - In einer zweitägigen Töpferwerkstatt unterrichtet der Künstler Igor Frank im Museum Lüneburg das Herstellen von Malhornware. Das Museum der Hansestadt ist reich an aufwendig dekoriertem Tischgeschirr aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Mit einem speziellen Horn wurde Gebrauchskeramik kunstvoll mit stilisierten Blüten, Blättern, Tieren und manchmal auch Figuren verziert und anschließend glasiert.
In dem ausgebuchten Kurs, der am 29. April fortgesetzt wird, knüpft der aus Kasachstan stammende Frank an diese Tradition an und weiht die Teilnehmenden in die Technik des alten Kunsthandwerks ein. Stadtarchäologe und Museumskurator Tobias Schoo zeigte bei einem Rundgang am Samstag die Schätze der überregional bedeutsamen Sammlung an Keramikobjekten. In Lüneburg selbst gab es mehrere Töpfereien, die im 16./17. Jahrhundert diese Art von Keramik herstellten.
Das Ziel des Kurses ist es, Repliken der lokal produzierten Keramikgefäße aus vergangenen Jahrhunderten anzufertigen und mit den ursprünglichen Dekoren und Bemalungen zu verzieren. Es werden die jahrhundertealten Techniken angewandt und etwa originalgetreue Malhörner zum Gestalten der getöpferten Gefäße genutzt. Um in den Gefäßen auch Flüssigkeiten aufbewahren zu können, werden sie abschließend - nach historischem Vorbild - mit einer Glasur versehen und im Ofen bei großer Hitze gebrannt.