Wissenschaft Umbenennung eines Programms irritiert Ministerpräsidenten
Hannover - Die Umbenennung eines Millionen-Programms für Wissenschaftsförderung hat in der niedersächsischen Staatskanzlei für Irritationen gesorgt. Am Mittwoch hatte das Wissenschaftsministerium in Hannover mitgeteilt, dass die Förderung der Wissenschaftslandschaft in Zusammenarbeit mit der Volkswagenstiftung neu aufgestellt werden soll. „Zukünftig ersetzt "SPRUNG" das Niedersächsische Vorab. SPRUNG steht als Akronym für SPitzenfoRschUNG in Niedersachsen“, teilte die Pressestelle von Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) mit Verweis auf die strategische Weiterentwicklung des Programms, das bislang Niedersächsisches Vorab hieß, mit. Ein Fokus bei der Neuaufstellung liege auf dem Wettbewerb um die klügsten Köpfe.
Die Regierungssprecherin teilte dazu mit: „Die Spitzenforschung in Niedersachsen weiter zu optimieren, ist gut und sinnvoll. Ob dies durch die Änderung von Programmnamen geschehen kann, ist sicher fraglich.“ Der neue Name des „VW-Vorab“ überzeuge den Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) nicht. Der Begriff Niedersächsisches Vorab sei in der Wissenschaftsszene gut bekannt und bezeichne seit langem zusätzliche Mittel für Wissenschaftsförderung aus Mitteln, die „vorab“ aus der jährlichen Dividende für die VW-Anteile des Landes stammen. „Ob eine solche Marke aufgegeben werden soll, will gut bedacht sein, zumal der neue Name keineswegs selbsterklärend ist“, so die Sprecherin.
Am 9. Oktober wird in Niedersachsen ein neuer Landtag gewählt - es gilt als ausgemacht, dass SPD und CDU ihr Bündnis möglichst nicht fortführen wollen.