1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Chemnitz: Chemikalien-Einsatz in Wohnhaus: Mieter kehren zurück

Chemnitz Chemikalien-Einsatz in Wohnhaus: Mieter kehren zurück

Ein Senior hat in einem Chemnitzer Wohnhaus große Mengen explosiver Chemikalien gehortet. Deswegen haben zahlreiche Nachbarn die Nacht zum Freitag bei Freunden und Verwandten verbringen müssen. Zu seinem Motiv kann der Mann nicht mehr befragt werden.

Von dpa Aktualisiert: 15.12.2023, 12:37
Ein Absperrband der Polizei.
Ein Absperrband der Polizei. Daniel Vogl/dpa/Symbolbild

Chemnitz - Ein Einsatz wegen erheblicher Mengen Chemikalien in einer Chemnitzer Wohnung hat Polizei und Feuerwehr mehr als 24 Stunden in Atem gehalten. Dazu waren am Donnerstag die Bewohner des Hauses und zweier angrenzender Mehrfamilienhäuser auf dem Kaßberg evakuiert worden. Sie hatten die Nacht bei Freunden und Verwandten verbringen müssen. Betroffen waren 32 Menschen. Am Freitagvormittag konnten sie nun zurückkehren, nachdem auch Nebengelasse in dem Haus beräumt waren, wie ein Polizeisprecher erklärte. Weder auf dem Dachboden noch im Keller seien weitere gefährliche Substanzen gefunden worden.

Schon vor vier Wochen hatte es eine Evakuierung auf dem Kaßberg gegeben. Der 70 Jahre alte Bewohner war Mitte November tot in der Wohnung gefunden worden. Daraufhin waren dort Chemikalien entdeckt worden. Nun kam es am Donnerstag erneut zu einem Einsatz, bei dem in mehreren Verstecken weitere Substanzen entdeckt wurden. Spezialisten des Landeskriminalamtes bestätigten den Verdacht, dass es sich um explosionsgefährliche Chemikalien-Gemische handelte. Warum der Mann die Chemikalien in seiner Wohnung bunkerte, ist laut Polizei unklar.

Den Angaben zufolge wurden nochmals fünf Kilogramm Ammoniumnitrat gefunden. Der Stoff wird in der Landwirtschaft zum Düngen verwendet, kann aber auch als Sprengstoff dienen. 2020 etwa verursachte ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagertes Ammoniumnitrat im Hafen der libanesischen Stadt Beirut eine verheerende Explosion. Die in der Chemnitzer Wohnung gelagerten Substanzen wurden laut Polizei abtransportiert und unschädlich gemacht.