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2. Fußball-Bundesliga Will keiner nach oben? Spannung durch Inkonstanz

In der 2. Bundesliga ist nichts so berechenbar wie die Unberechenbarkeit. Keine Mannschaft im oberen Tabellendrittel ragt heraus. Auch nicht der große Favorit Hamburger SV.

Von Claas Hennig, dpa 03.11.2024, 15:41
Traf zur HSV-Führung: Daniel Elfadli
Traf zur HSV-Führung: Daniel Elfadli Marcus Brandt/dpa

Hamburg - Auch der Hamburger SV hat die Tormaschine des 1. FC Nürnberg nicht stoppen können und den Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Der HSV musste sich am elften Spieltag mit einem 1:1 (1:0) gegen die Franken begnügen.

Die Nürnberger hatten bei ihren vergangenen drei Siegen 15 Tore erzielt und gaben sich diesmal mit nur einem Treffer zufrieden. Mahir Emreli (63. Minute) glich die HSV-Führung durch Daniel Elfadli (15.) aus. Dass nicht noch mehr Gäste-Tore fielen, lag vor allem am überragenden Hamburger Torwart Daniel Heuer Fernandes. 

Der SC Paderborn enttäuschte beim 0:0 gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig. Dennoch verbesserten sich die Ostwestfalen auf Platz zwei und liegen zwei Punkte hinter dem neuen Tabellenersten Hannover 96. Der 1. FC Magdeburg verspielte eine 2:0 (1:2)-Führung beim 1. FC Kaiserslautern und kam am Ende in doppelter Unterzahl zu einem 2:2.

Niemand siegt konstant

Vor dem Spieltag wurde HSV-Trainer Steffen Baumgart gefragt, was ihn an der 2. Bundesliga derzeit überrascht. „Die Enge, die absolute Enge“, hatte er zu den Kräfteverhältnissen gemeint. Das gilt vor allem für die Situation im oberen Drittel des Klassements. Kein Team punktet konstant. Zwischen dem neuen Tabellenführer Hannover 96 (22 Punkte) und dem Fünften Karlsruher SC (19) beträgt der Abstand drei Zähler.

Beispiel HSV: Acht Tage vor dem Remis gegen die Nürnberger verloren die Hamburger bei der SV Elversberg mit 2:4. Statt Tabellenführung das Abrutschen auf Platz fünf. Durch einen Sieg gegen die Franken hätten die Hanseaten mit 21 Punkten an die zweite Stelle springen können. Es blieb beim Konjunktiv: Durch das Unentschieden verbesserten sie sich mit 19 Punkten nur auf Rang vier. Die Nürnberger kletterten mit nun 17 Zählern an die sechste Position.

Torhüter Heuer Fernandes verhindert Schlimmeres für den HSV 

Maßgeblichen Anteil, dass die Hamburger nicht zum zweiten Mal als Verlierer in der Liga vom Platz gingen, hatten Torwart Heuer Fernandes und der Ex-Magdeburger Elfadli, der nicht nur die Führung erzielte. Er bereitete seinen Treffer mit vor, indem er den Ball im Mittelfeld erobert hatte. 

Die Norddeutschen hatten vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion unter anderem auf die gesperrten Defensiv-Säulen Sebastian Schonlau und Jonas Meffert verzichten müssen. Dass die Nürnberger Tormaschine zunächst nicht auf Betriebstemperatur kam, lag indes besonders an HSV-Torwart Heuer Fernandes. Schon vor der Pause hatte er dreimal gefährliche Situationen entschärft. Gegen Emrelis Schuss zum Ausgleich hatte er keine Chance.

Hannover 96 mit Heimstärke an die Spitze

Schon zum Auftakt des Spieltages hatte der bisherige Tabellenführer Fortuna Düsseldorf mit 0:1 beim Aufsteiger Preußen Münster verloren. Es war die dritte Niederlage der Rheinländer in den vergangenen vier Spielen. Das nutzte Hannover 96. Die Niedersachsen eroberten durch das Last-Minute-2:1 gegen den KSC erstmals seit dem 27. Spieltag der Saison 2016/2017 Platz eins.

Marcel Halstenberg verwandelte in der 89. Minute den entscheidenden Foulelfmeter, der erst nach Prüfung des VAR ausgeführt werden konnte. Hannover ist die einzige Mannschaft mit der optimalen Ausbeute von 18 Punkten aus sechs Heimspielen.

Im Duell zweier einstiger Bundesliga-Größen setzte sich der 1. FC Köln am Samstagabend mit 1:0 bei Hertha BSC in Berlin durch. Nach zwei Liga-Niederlagen meldete sich der Absteiger wieder zurück.

Die Berliner verpassten es zum wiederholten Mal, oben dran zu bleiben. „Es war letztes Jahr schon ähnlich. Wenn wir die Chance hatten, dass wir oben drin sein können, haben wir auch die Spiele verloren“, meinte Stürmer Florian Niederlechner. „Das müssen wir einfach besser machen.“