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Politikerin nicht erwünscht China-Reise: Bundestag interveniert beim Botschafter

Nachdem China einer Grünen-Politikerin die Einreise zusammen mit einer Delegation verweigert, interveniert die Bundestagsverwaltung förmlich beim chinesischen Botschafter. Auch das Auswärtige Amt gibt an, im Dialog mit China zu sein.

05.08.2019, 14:28

Berlin (dpa) - Im Streit über die verweigerte Einreise deutscher Politiker nach China hat der Bundestag beim chinesischen Botschafter in Berlin interveniert.

Das Protokoll beim Deutschen Bundestag habe sich im Auftrag des Parlamentspräsidenten schriftlich an den Botschafter gewandt, teilte ein Sprecher am Montag mit. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte darüber zuerst berichtet.

Hintergrund sind Probleme mit einer für Ende August geplanten Reise von Bundestagspolitikern nach China. Peking akzeptiert nach Angaben aus der Grünen-Fraktion nicht, dass deren Abgeordnete Margarete Bause auf der Delegationsliste des Ausschusses Digitale Agenda steht. Bause tritt seit längerem für die Menschenrechte der Uiguren in China ein, die sich - wie viele andere Minderheiten - von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt und ausgebeutet fühlen.

In dem Brief an den Botschafter verweist der Bundestag darauf, dass die Parteien im Parlament selbst entscheiden dürfen, wen sie in welchen Ausschuss schicken. Die chinesische Seite werde gebeten, "diese selbstbestimmte Angelegenheit des Bundestags zu akzeptieren". Das Schreiben an die Botschaft datiere vom 29. Juli. Eine Antwort der chinesischen Seite sei Stand Montagnachmittag noch nicht erfolgt, hieß es aus dem Bundestag.

Nach Angaben aus der Unionsfraktion vom Samstag steht auch eine schon lange für September geplante Delegationsreise des Menschenrechtsausschusses in Frage. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte am Montag in Berlin, die Bundesregierung setze sich für den Dialog mit China auf allen Ebenen ein - gerade auch bei schwierigen Themen. "Besuchsreisen von Abgeordneten des Deutschen Bundestages sind da ein wichtiger Bestandteil." Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte, man sei im Gespräch mit der chinesischen Botschaft und bedauere die chinesische Haltung zur verhinderten Einreise Bauses, "so sie sich denn manifestieren sollte".