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Mit 87 Jahren Prominenter Anti-Apartheid-Kämpfer Denis Goldberg gestorben

Jahrelang kämpfte er gegen das rassistische Apartheidregime in Südafrika. Neben Nelson Mandela wurde er verurteilt und verbrachte mehr als zwei Jahrzehnte in Haft. Denis Goldberg hinterlässt in einem noch immer gespaltenen Südafrika ein wichtiges Vermächtnis.

30.04.2020, 13:54
Ulrich Perrey
Ulrich Perrey dpa

Kapstadt (dpa) - Der prominente Anti-Apartheid-Aktivist Denis Goldberg ist tot. Der Südafrikaner sei nach einem zweieinhalbjährigen Kampf gegen Lungenkrebs gestorben, sagte Debbie Budlender, die Managerin des Denis Goldberg Legacy Foundation Trusts.

Er wurde 87 Jahre alt. Dass er noch so lange gelebt habe, sei ein "Zeichen seiner Entschlossenheit und seines Mutes" gewesen. Etliche prominente Südafrikaner zollten Goldberg und seinem Vermächtnis Anerkennung.

Goldberg habe sich dafür eingesetzt, "dass wir heute ein besseres Leben leben können", teilte Südafrikas Staatschef Cyril Ramaphosa mit. Er würdigte den "mutigen Einsatz" und "lebenslangen Aktivismus" von Goldberg. Die Stiftung des Anti-Apartheid-Kämpfers und früheren Erzbischofs Desmond Tutu teilte mit, Goldberg sei ein "Mensch mit höchster Integrität und Ehre" gewesen. Es fühle sich an, "als habe die Nation einen Teil ihrer Seele verloren".

ch Südafrika zurück. Zwar war er stolz auf den demokratischen Wandel, den Südafrika mit der ersten freien Wahl 1994 vollbrachte. Er übte aber vor allem während der von Korruptionsskandalen überschatteten Präsidentschaft von Jacob Zuma (2009-2018) immer wieder Kritik am ANC.

Auch diese offene Kritik nach dem Ende der Apartheid sowie Goldbergs Arbeit mit seiner Stiftung wurden gewürdigt. "In späteren Jahren hat er die Richtung, die unsere Demokratie eingeschlagen hat, herausgefordert", lobte die Nelson Mandela Foundation. Ramaphosa sagte: "Sein Einsatz für eine ethische Führung war unerschütterlich."

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der Apartheid ist Südafrika nach Angaben der Weltbank immer noch eins der ungleichsten Länder der Welt. Südafrika hat zwar die am meisten entwickelte Wirtschaft Afrikas. Doch rund 30 Millionen Menschen - zumeist schwarze Südafrikaner - leben der Regierung zufolge immer noch in Armut. Die weiße Minderheit ist finanziell nach wie vor wesentlich besser gestellt.