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Umfrage zum Einwanderungsrecht Mehrheit der Deutschen für "Spurwechsel" in der Asylpolitik

Sollen abgelehnte Asylbewerber in Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen eine Bleibeperspektive erhalten? Die Bundesregierung liegt in der Frage über Kreuz. Eine Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Deutschen ist dafür.

22.08.2018, 15:16

Berlin (dpa) - Die Mehrheit der Deutschen ist einem Medienbericht zufolge dafür, abgelehnten Asylbewerbern und Geduldeten in Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen eine Bleibeperspektive zu ermöglichen.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für "Bild" sprachen sich 58 Prozent der Befragten dafür aus, 31 Prozent dagegen. Vier Prozent wollten demnach, dass generell keine Abschiebungen vollzogen werden.

Der sogenannte Spurwechsel bedeutet im Grundsatz, dass es Asylbewerbern, die abgelehnt und nur geduldet, aber gut integriert sind und einen Arbeitsplatz haben, über ein Einwanderungsrecht ermöglicht wird, in Deutschland zu bleiben. Gerade aus der Wirtschaft kommt immer wieder die Klage, dass Asylbewerber ausgebildet und gut integriert seien - und trotzdem abgeschoben würden.

Die Diskussion war in der parlamentarischen Sommerpause von dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten und CDU-Präsidiumsmitglied Daniel Günther angestoßen worden. Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hatte diesen Vorstoß bereits abgelehnt. Die SPD will einen "Spurwechsel" aber in der Koalition durchsetzen. Deren Bundestagsfraktion schlug am Dienstag eine Stichtagsregelung vor.

"Wir brauchen die, die gut integriert sind und einen Arbeitsplatz haben", sagte SPD-Chefin Andrea Nahles der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Der sogenannte Spurwechsel ist ein Element, um das zu erreichen."

Vier Prozent der Befragten sind generell gegen Abschiebungen. Foto: Julian Stratenschulte
Vier Prozent der Befragten sind generell gegen Abschiebungen. Foto: Julian Stratenschulte
dpa
Wenn abgelehnte Asylbewerber Sprachkenntnisse vorweisen können und gut qualifiziert sind, soll ihnen ein Bleiberecht eingeräumt werden, fordert die FDP. Foto: Monika Skolimowska
Wenn abgelehnte Asylbewerber Sprachkenntnisse vorweisen können und gut qualifiziert sind, soll ihnen ein Bleiberecht eingeräumt werden, fordert die FDP. Foto: Monika Skolimowska
dpa-Zentralbild
Ein Flüchtling arbeitet in einer Lernwerkstatt auf dem Gelände der Bayernkaserne in München an einem Werkstück. Foto: Sven Hoppe
Ein Flüchtling arbeitet in einer Lernwerkstatt auf dem Gelände der Bayernkaserne in München an einem Werkstück. Foto: Sven Hoppe
dpa
Ein Einwanderungsgesetz könnte neue Möglichkeiten schaffen, ausländische Arbeitnehmer schon im Herkunftsland zu gewinnen. Foto: Christoph Schmidt
Ein Einwanderungsgesetz könnte neue Möglichkeiten schaffen, ausländische Arbeitnehmer schon im Herkunftsland zu gewinnen. Foto: Christoph Schmidt
dpa